Die Geister, die ich rief Der Weg des Stahls

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Die Geister die ich rief/ Weg des Stahls - 2020
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Der Dokumentarfilm führt an drei Orte, um die beispielhaft die Folgewirkungen von Globalisierung und Ungleichgewicht des erdumspannenden industriellen Produktionsmodells aufzuzeigen und folgte dem Weg des Stahls von der größten Erzmine Carajas im Norden Brasiliens, wo Eisenerz gefördert wird, nach Tarent im süditalienischen Apulien, wo bis heute Stahl in großem Stil verarbeitet wird, bis zumLandschaftspark Duisburg im nordrhein-westfälischen Ruhrgebiet, dem einstigen Zentrum der europäischen Stahlproduktion.

Das Dorf, in dem der Kleinbauer Pixinga im Norden Brasiliens lebte, wurde umgesiedelt. Ihm gehörte zwar der Boden, nicht aber das, was unter der Oberfläche liegt, dies hat ihn der Bergbaukonzern Vale wissen lassen. Vale gehört nicht nur der größte Teil der Region Carajas, sondern Pixinga und seine Freunde beschreiben den Konzern auch als mächtiger als den Staat. Doch immerhin wurde er mit einer Ausgleichsfläche entschädigt.

Der zweiter Schauplatz ist die Hafenstadt Tarent im süditalienischen Apulien. In den 1950er Jahren wurde die Stadt zu einem der größten Produktionsstandorte von Stahl in Europa umgebaut. Nach der Verhüttung wird der Stahl weltweit verbreitet. Die Kinderärztin Grazia versorgt Kinder im Arbeiterviertel Tamburi, das in der Nähe des Stahlwerks liegt. Es sind vor allem die Kinder, die an Krankheiten, die durch die hohen Dioxinemissionen und die Belastung durch Eisenpulver verursacht werden, leiden.

Am dritten Handlungsort des Filmes stellt Projektmanager Egbert den Landschaftspark Duisburg im Ruhrgebiet vor. Dort, im ehemaligen Herzen der deutschen Stahlindustrie, ist ein großer Naturpark entstanden, der die Industrieruinen in ein ambitioniertes Kultur- und Freizeitprojekt einbettet. Auf dem belasteten Gelände haben sich nach der Sanierung mit viel öffentlichen Fördermitteln seltene Froscharten und Fledermäuse angesiedelt. Die Kulisse stillgelegter Hochöfen und Förderbänder wird als Industriedenkmal erhalten.Egbert sieht jeden von uns gefordert, über sein persönliches Konsumverhalten nachzudenken und entsprechend zu handeln.

Langsam wird der Zusammenhang, aber auch die Widersprüche, die die drei Orte verbinden, deutlich. Anhand von Porträts von Betroffenen und AkteurInnen in Italien und Brasilien zeigt Chiara Sambuchi, welche Folgen die industrielle Entwicklung nach sich zieht und welche Auswirkungen dies auf Natur und Menschen hat.

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