Die Kairo Verschwörung

Bestes Drehbuch, Cannes 2022

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DIe Kairo Verschwörung - 2022
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Um das Gleichgewicht zwischen Politik und Kirche geht es im neuen Film von Tarik Saleh (DIE NILE HILTON AFFÄRE), für den er in Cannes mit dem Drehbuch-Preis ausgezeichnet wurde. Er spielt an der renommierten al-Azhar-Universität in Kairo, dem Epizentrum der religiösen Macht Ägyptens. Zu Semesterbeginn bricht dort der Direktor, der auch als religiöser Führer des Landes gilt, vor den Augen seiner Studenten zusammen und stirbt. In der Folge beginnt ein Machtkampf um die zukünftige geistige Führung, in die auch der Student Adam gerät.

Adam, Sohn eines einfachen Fischers, hat gerade ein Stipendium für diese Universität bekommen. Ein Traum geht für ihn in Erfüllung, doch nun wird er in den Strudel der Ereignisse hineingezogen. Ein dubioser Regierungsbeamter wirbt ihn als Informant an. Er soll Augen und Ohren aufhalten und die Stimmung in der Studentenschaft eruieren. So gerät er nicht nur zwischen die Fronten der religiösen und politischen Eliten des Landes, sondern auch in Lebensgefahr. Wenn am Ende der Wille des Staatspräsidenten durchgesetzt ist, will man ihn loswerden. Immerhin darf er sich entscheiden zwischen Todesstrafe und lebenslanger Haft. Doch er ist nicht bereit, das angeblich von Gott für ihn vorgesehene Schicksal zu akzeptieren und beginnt, die einzelnen Parteien gegeneinander auszuspielen.

Es ist nicht immer ganz klar, ob Tarek Saleh einen politischen Thriller oder eine Innenansicht des religiösen Machtapparates machen wollte. Irgendwie ist ihm beides gelungen und das im faszinierenden Umfeld der weltweit größten religiösen Universität al-Azhar in Kairo, was dem Film Spannung und Tempo verleiht. Am Ende jedenfalls müssen kirchliche und weltliche Kräfte einen Kompromiss finden und die Korruption in den eigenen Reihen überwinden. Dass es dabei zu Kollateralschäden kommt, wird gerne als gottgewolltes Schicksal in Kauf genommen.

 

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