Die Kordillere der Träume

Bester Dokumentarfilm, Cannes 2019

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Die Kordillere der Träume - 2019 Filmposter
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Über 4000 Kilometer erstreckt sich die Gebirgskette der Anden durch das schmale Land Chile und bedeckt dabei 80 Prozent seiner Fläche. Für den legendären Dokumentaristen Patricio Guzmán werden die Berge filmisch zu stummen Zeugen der Diktaturgewalt, bieten aber auch einen Anblick der Hoffnung darauf, dass trotz gesellschaftlicher Zerstörung etwas bleibt. Ein tief beeindruckender und poetischer Essay, der im Zuge der anhaltenden politischen Unruhen in Chile zusätzlich an Aktualität gewinnt.

„Die Kordillere der Träume“ beschließt eine Trilogie der Erinnerung, in der Guzmán sich zuvor der Atacama Wüste und dem das Land umgebenden Ozean künstlerisch angenähert hat. Über die Auseinandersetzung mit der Materialität von Stein und Wasser brachte er die Auslöschung zurück ins Bewusstsein, die das Pinochet-Regime hinterlassen hat und schuf Möglichkeiten des Nachdenkens und der Trauer. In seinem neuesten Film zeigt er sich kämpferischer und gibt Einblick in die Geburt des Neoliberalismus, für den Chile während der Diktatur zum Labor wurde. Soziale Ungerechtigkeit spaltet das Land bis heute, doch eine junge Generation hat sich aufgemacht das Schweigen zu brechen, die Machtverhältnisse herauszufordern und sich mit der Vergangenheit zu konfrontieren.