Weltweit sind nur sechs Prozent der Dirigenten Frauen. Zahia Ziouani ist eine von ihnen. Ihre Geschichte erzählt Marie-Castille Mention-Schaar in ihrem Film „Divertimento – ein Orchester für alle“. Zahia hat es nicht nur geschafft, ein eigenes Orchester im Teenageralter zu leiten, gemeinsam mit ihrer Zwiilingschwester, der Cellistin Fettouma gründete sie 2008 die Divertimento Academy, die jährlich rund 500 Nachwuchsmusiker ausbildet.

Dirigentin – das ist kein Beruf für Frauen, dieses Vorurteil hört Zahia Ziouani (Oulaya Amamra) ständig und doch lässt sich die junge Bratschistin davon nicht einschüchtern. Unbeirrt hält die Tochter einer algerischen Einwandererfamilie aus der Banlieu an ihrem Traumberuf fest und schafft es als einzige Frau in die Meisterklasse von Maestro Sergiu Celibidache (Niels Arestrup). Er sieht, was ihre Lehrer nicht sehen wollten, das Talent, ihren Weg zu gehen. Klassik, das lernt Zahia schon sehr früh, ist elitär und von Männern dominiert. Als man ihr am Pariser Konservatorium nicht erlaubt, mit ihren Mitschülern zu üben, gründet die damals 17-jährige kurzerhand ihr erstes eigenes Orchester mit Schülerinnen und Schülern ihres Konservatoriums und aus der Pariser Vorstadt, in der sie mit ihrer Familie lebt. Fünf Monate haben sie Zeit zusammenzuwachsen und sich auf einen Musikwettbewerb vorzubereiten, bei dem sich Zahia als Dirigentin vor der strengen Jury beweisen muss.