Eine total, total verrückte Welt
Vereinigte Staaten | 1963 | FSK 12
Silvesterklassiker im Metropol
mit Einführung von Udo Heimansberg
Als Smiler Grogan aus dem Gefängnis frei kommt, hat er nur ein Ziel: 350.000 $ finden, die er vor 15 Jahren in einem Nationalpark unter einem großen „W“ versteckt hat, finden. Doch unterwegs verunglückt er. Mit seinen letzten Atemzügen teilt er den Zeugen des Unfalls mit, wo sie das Geld finden können - der Beginn der schrägsten Verfolgungsjagd der Filmgeschichte.
Im Frühjahr 1964 lief dieser Film 11 Wochen im Cinerama-Tonhallen-Theater in Düsseldorf. Gedreht wurde er im 70mm-Verfahren Ultra-Panavsion 70 und präsentiert in Single-Lens Cinerama, nachdem sich das Three-Lens-Verfahren (gedreht mit drei Kameras und vorgeführt mit drei Projektoren simultan) als wirtschaftlich unrentabel erwiesen hatte. Die Laufzeit 1964 betrug 156 Minuten. Ich hatte mich damals gewundert, da im Programmheft 200 Minuten stand- bei Anfangszeiten 16.30 und 20.00 Uhr sehr unwahrscheinlich! Außerdem hatte der Film eine musikalische Ouvertüre, eine Pause, Zwischenmusik und Schlussmusik… Nach dieser Aufführung lief der Film nur noch kurz als Nachaufführung in wenigen Vorstadtkinos und verschwand bis 1969.
Der ursprüngliche Verleih United Artists präsentierte dann 1969 eine gekürzte Fassung (Laufzeit ist mir nicht bekannt) unter dem originellen Titel „Das Ding“. Erfolglos! Wieder Pause, diesmal bis Anfang der 80er Jahre. Der kleine Düsseldorfer Verleih „Film Agentur Traut“ kaufte damals die Rechte von United Artists und brachte den Film wieder unter seinem ursprünglichen Titel in die Kinos. Und hier beginnt auch die Verbindung zum Metropol, welches ich 1979 übernommen hatte. Die aktuelle Fassung lief jetzt knapp über zwei Stunden. Da „Eine total, total verrückte Welt“ zu meinen absoluten Lieblingsfilmen gehört, war dies keine Lösung auf Dauer. Ende der 80er Jahre kam ich auf wundersame Weise in den Besitz einer 35mm CinemaScope Kopie, Laufzeit 156 Minuten. Endlich konnte ich den Film in seiner „ursprünglichen“ Form zeigen und zum Kultfilm aufbauen. Jubiläen, Silvester- und Sonderveranstaltungen waren immer ausverkauft. 2006 die erste Silvester-Veranstaltung im neu eröffneten Atelier im Savoy mit 165 Besuchern, letzte Silvesterveranstaltung vor meinem Abschied in den Ruhestand natürlich wieder im Metropol, nach der Digitalisierung zum ersten mal in der neuen 197 Minuten-Fassung.
Was zeige ich jetzt am 31.12.2024 (60 Jahre nach der Düsseldorfer Erstaufführung)? Nach einem längeren Telefonat mit Stanley Kramer in den 90er Jahren, bei dem ich mir die Aufführungsrechte sichern konnte, aber auch feststellte, das Mr. Kramer äußerst selbstkritisch war, habe ich die Standbilder aus der Fassung entfernt. Das wäre ganz sicher nicht in seinem Sinne gewesen. Ebenso unsinnige Sekundenclips und unwichtige Kurzszenen, welche das rasante Tempo der Handlung bremsten. Da ich einen kurzen Abspann mit den deutschen Synchronsprecherinnen und Synchronsprechern (die deutsche Fassung ist m.E. hervorragend) angefügt habe, liegt die Laufzeit jetzt bei ca. 190 Minuten plus Pause. Da die besondere Fassung noch in Arbeit ist (Anpassung des digitalen Cinerama-Effekts an die flache Metropol-Bildwand) steht die endgültige Laufzeit noch nicht fest. Ton: 5.1 Digital, teilweise OmU (geschnittene Szenen).
Ich freue mich Ihnen am 31.12. diesen Film wieder an einem Silvesterabend im Metropol präsentieren zu dürfen. Warum Silvester? Das erfahren Sie am 31.12.24 um 18.30 Uhr! Bis dahin, Ihr Udo Heimansberg