Empire of Light

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Empire of Light - 2022
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EMPIRE OF LIGHT ist ein fesselndes und ergreifendes Drama über die Kraft menschlicher Verbundenheit in turbulenten Zeiten, das in einer englischen Küstenstadt in den frühen 1980er Jahren spielt. Das Romantik-Drama wird von dem mit einem Academy Award® ausgezeichneten Regisseur Sam Mendes inszeniert und ist gleichzeitig eine Hommage an die Kraft des Kinos.

Im beschaulichen Seebad Margate an der Ostküste Englands scheint die Zeit stillzustehen. Besonders im lokalen Kino Empire, in dem die große Zeit des Kinos weiterlebt – oder zumindest versucht wird, sie am Leben zu erhalten. Der Betreiber Donald (Colin Firth) müht sich redlich, ein attraktives Programm zu gestalten, in der Vorführkabine wechselt Norman (Toby Jones) die Filmrollen, doch Hilary (Olivia Colman) ist die gute Seele des Betriebs. Egal ob sie an der Kasse sitzt, Süßigkeiten verkauft oder Karten abreißt, sie ist die Freundlichkeit in Person. Was nicht zuletzt an dem Lithium liegt, das sie täglich zu sich nimmt, seit sie aus einer Nervenheilanstalt entlassen wurde.

Mit dem jungen Schwarzen Stephen (Michael Ward) bekommt das Kino einen neuen Mitarbeiter, für den der Job allerdings nur eine Zwischenstation sein soll: Denn Stephen will Architektur studieren, doch dass ist in Großbritannien, Anfang der 80er Jahre, wo der eisige Wind der Thatcher-Administration weht, für einen Schwarzen wie ihn ein nur schwer zu erreichendes Ziel. Vielleicht ist es der gemeinsame Status als Außenseiter, der Hilary und Stephen verbindet, der die Anziehung des ungleichen Duos bewirkt. Eine Affäre beginnt, die nicht nur des Altersunterschiedes, sondern auch der Hautfarbe wegen, für Tuscheln oder Schlimmeres bei den oft wenig progressiven Mitmenschen führt.

15 Jahre war Sam Mendes im Frühjahr 1981 alt, wuchs zwar nicht in einem Seebad, sondern in einer Kleinstadt im Landesinneren auf, aber in ähnlich bedrückenden Verhältnissen wie die Figuren in seinem Film. Vermutlich war es für den späteren Theater- und Filmregisseur ebenfalls das Kino, das eine Fluchtburg war, ein Ort, an dem man sich in andere Welten träumen konnte. Unzählige Filme haben diese Magie des Kinos beschworen, besonders an Guiseppe Tornatores CINEMA PARADISO muss man bei EMPIRE OF LIGHT immer wieder denken, wenn Hilary im Kino sitzt, die Kamera auf sie gerichtet, die Lichter auf ihrem Gesicht tanzen, der entrückte Blick in die Ferne geht.

EMPIRE OF LIGHT ist durchzogen von der persönlichen Leidenschaft für Film und den Kindheitserinnerungen des Regisseurs und Autors Sam Mendes, der hier zum ersten Mal in seiner erfolgreichen Regie-Karriere (AMERICAN BEAUTY) auch das Drehbuch allein verfasste. Außerdem arbeitete er wie schon bei SKYFALL und 1917 mit dem Oscar-prämierten Kameramann Roger Deakins zusammen, der jeden Moment des Films in makelloses Licht taucht. Die mitreißende Geschichte, die schöne Kameraführung und eine großartige Olivia Coleman, deren subtiles Porträt von Hilarys Zerbrechlichkeit beeindrucken, machen diesen Film zu einer Studie in Nostalgie, worüber man in den jetzigen Zeiten wirklich nicht böse sein kann.

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