#Female Pleasure

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#Female Pleasure - 2018 Filmposter
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Die #meToo-Debatte trat eine breite Diskussion über Sexismus und Machtmissbrauch los. Jenseits von Hollywood fällt die globale Unterdrückung von Frauen durch Religionen freilich gravierender aus. Davon erzählen stellvertretend fünf Frauen aus fünf Glaubensrichtungen. Bei der strukturellen Zweiklassen-Gesellschaft von Mann und Frau sind sich die Fundamentalisten des Islam, des Judentums oder der katholischen Kirche erschreckend ähnlich. Die Geschichten der fünf Protagonistinnen klingen erschütternd - und ermutigend zugleich: Denn diese Heldinnen wollen sich ihr Recht auf Selbstbestimmung nicht kampflos nehmen lassen. Eine der ganz wichtigen Dokumentationen in diesem Kinojahr!

Fünf Frauen aus ganz unterschiedlichen Kulturen und Religionen – und doch ähneln sich die Mechanismen der Unterdrückung. Eine Doku, die zum Großteil aus Talking Heads besteht, braucht nicht nur interessante Köpfe, sondern auch solche, die gut und packend ihre Geschichten erzählen können. Diese Qualitäten bietet dieses Quintett, das seiner Regisseurin sichtlich vertraut. Mit der quirligen Manga-Künstlerin bieten sich bisweilen sogar unterhaltsame Momente in dieser beklemmenden Bestandsaufnahme. Zugleich ist eine Ästhetik des Widerstands spürbar, wenn diese Frauen mit Mut und Lebensfreude sich diese verkrusteten Strukturen nicht mehr gefallen lassen wollen. Beim Festival von Locarno gab es großen Beifall – das dürfte sich im Kinoalltag fortsetzen.