Good Bye, Lenin!

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GOOD BYE, LENIN! - 2003

Best of Cinema by StudioCanal

Metropol Logo 2022
Di01.10.2419:00

11/9
Normal / Gildepass
zzgl. evtl. Logenzuschlag 1,- EUR

Informationen

Geschichte wird gemacht. Nur für den 21-jährigen Alex (Daniel Brühl) geht nichts voran. Kurz vor dem Fall der Mauer fällt seine Mutter (Katrin Saß), eine selbstbewusste Bürgerin der DDR, nach einem Herzinfarkt ins Koma – und verschläft den Siegeszug des Kapitalismus. Als sie wie durch ein Wunder nach acht Monaten die Augen wieder aufschlägt, erwacht sie in einem neuen Land. Sie hat nicht miterlebt, wie West-Autos und Fast-Food-Ketten den Osten überrollen, wie Coca Cola Jahrzehnte des Sozialismus einfach wegspült, wie man hastig zusammenwachsen lässt, was zusammen gehört. Erfahren darf sie von alledem nichts: Zu angeschlagen ist ihr schwaches Herz, als dass sie die Aufregung überstehen könnte. Alex ist keine Atempause gegönnt. Um seine Mutter zu retten, muss er nun auf 79 Quadratmetern Plattenbau die DDR wieder auferstehen lassen. Schnell stellt er fest, dass sich dieser Plan schwieriger umsetzen lässt als erwartet...

„Auferstanden aus Ruinen“ ist die jüngste deutsche Geschichte im neuen Film von Wolfgang Becker. Die Wiedervereinigung bildet den Hintergrund für eine tragikomische Familiengeschichte. Rasant und mit Sinn fürs Detail erzählt und inszeniert ist GOOD BYE, LENIN großes deutsches Kino mit Humor und Anspruch und damit ganz sicher eine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Filmlandschaft.

Alex wächst mit seiner Mutter und seiner älteren Schwester in der DDR auf. Nachdem sich der Vater vor Jahren in den Westen abgesetzt hat, engagiert sich die Mutter durchaus selbstbewusst im gesellschaftlichen Leben, wohl auch, um über den Verlust ihres Mannes hinwegzukommen. Im Herbst 1989 – am 40. Jahrestag der DDR – erleidet sie einen Herzinfarkt, als sie im Trubel einer Protestdemonstration gegen das Regime Sohn Alex entdeckt. Die folgenden acht Monate verbringt sie im Koma und erwacht schließlich im Sommer 1990. Die Verwestlichung des Ostens ist im vollen Gange und da die Ärzte der Mutter jede Aufregung verboten haben, setzt Alex alles daran, eine „heile“ DDR zu simulieren. Das führt zu witzig-grotesken Situationen, die eine ganz andere Wahrheit über die Zeit der Wiedervereinigung erzählen.

Vor fünf Jahren hat Wolfgang Becker seinen letzten Film DAS LEBEN IST EINE BAUSTELLE gemacht und das lange Warten hat sich gelohnt: GOOD BYE, LENIN! ist witzig, traurig, packend – einfach großes Kino mit einer tollen Geschichte, einfallsreich inszeniert und bis in die Nebenrollen großartig besetzt.
GOOD BYE, LENIN hat mehr Potential, die immer noch vorhandene Mauer in den Köpfen einzureißen, weil er das Thema ohne erhobenen Zeigefinger und platte Klischees umsetzt. Die Handlung entwickelt sich aus den sorgfältig gezeichneten Figuren und man merkt dem Film in jedem Moment die akribische Recherchearbeit an, die Autor Bernd Lichtenberg und Co-Autor und Regisseur Wolfgang Becker geleistet haben. Als „Wessis“ wurden die beiden im Laufe der Entstehung des Films zu Experten in Sachen DDR, haben dabei aber nie die Story aus den Augen verloren. GOOD BYE, LENIN! erbringt den Beweis, dass deutsches Unterhaltungskino mit Anspruch möglich ist und gibt gleichzeitig Hoffnung, dass irgendwann zusammen wächst, was tatsächlich zusammen gehört. //Eric Horst zum Kinostart 2002

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