Grand Budapest Hotel

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Grand Budapest Hotel - 2013 Filmposter
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Schon Wochen vor Beginn der Filmfestspiele in Berlin machte einem in den Kinos der Trailer mit seinen tollen Bildern und der furiosen Besetzung Lust auf mehr und ließ das Berlinale-Fieber steigen. Der diesjährige Eröffnungsfilm, Wes Andersons „The Grand Budapest Hotel“, erzeugte hohe Erwartungen – und diese wurden voll und ganz erfüllt. Zuschauer wie Kritiker zeigten sich am Premierenabend begeistert – und auch die Jury konnte sich dem Charme dieser Produktion nicht entziehen. Am Ende gab es den Großen Preis der Jury für das ebenso phantasievolle wie opulent ausgestattete neue Werk von Regisseur Wes Anderson.

Diesmal hat er sein mit grandiosen Bildern ausgestattetes Opus – inspiriert von den Werken Stefan Zweigs – schwerpunktmäßig in den dreißiger Jahren angesiedelt. Hoch in den Bergen, im Dorf Nebelsbad in der osteuropäischen Alpen-Republik Zubrowka, liegt das nur schwer zugängliche Grand Budapest Hotel, ein imposanter Jugendstil-Bau, dessen Rhythmus vom Strom seiner Gäste bestimmt wird. Der gute Geist des Hauses ist der Concierge Monsieur Gustave, der deren Vorlieben und Marotten nur allzu gut kennt und bei einigen dafür einen ganz besonderen Stein im Brett hat. So auch bei der exzentrischen Madame D, die ihm zum Dank in ihrem Testament ein wertvolles Renaissance-Gemälde vermacht. Doch als sie eines Tages tot in ihrem Hotelbett aufgefunden wird, ist die Aufre­gung groß. Ihre Familie, allen voran ihr Sohn Dimitri, die das Bild selbst gerne hätten, bezichtigen Gustave der Erbschleicherei und sorgen dafür, dass die treue Seele im Gefängnis landet. Doch Gustave schafft sich dort schnell neue Freunde, wie etwa den glatzköpfigen Mitinsassen Ludwig, und es gelingt ihm, zu entkommen. Gemeinsam mit dem Pagen Zero Mustafa, der zu seinem größten Vertrauten wird, macht er sich auf die Suche nach dem inzwischen verschwundenen Gemäl­de und dem Beweis seiner Unschuld. Mit seiner gut aufgelegten Crew, darunter Bill Murray, Jeff Goldblum, Ralph Fiennes, Willem Dafoe und Tilda Swinton, enterte Wes Anderson bereits am Mor­gen den Potsdamer Platz und stellte sich den Fragen der Journalisten. Wie er es immer schaffe, derart viele Stars für seine Filme zusammenzubekommen, wurde er etwa gefragt. „Wir werden mit besonders vielen Arbeitsstunden und sehr niedrigen Gagen geködert“, übernahm Bill Murray launig die Antwort und man merkte dem Team an, wie viel Spaß alle beim Dreh hatten. Doch „The Grand Budapest Hotel“ vereint nicht nur eine selbst Woody Allen-Fil­men Konkurrenz machende Star-Riege der Extra-Klasse, sondern auch einen Genre-Mix, der seinesgleichen sucht. Der in fünf verschiedene Kapitel auf drei Zeitebenen gegliederte Film ist schwarze Komödie, Krimi-Groteske, Spionage-Thril­ler, wehmütiges Sittengemälde einer untergegangenen Epoche und noch vieles mehr. Jedes Bild wirkt wie ein kostbares Gemälde, die Dialoge sind exquisit komponiert – ein skurriles Welttheater voller schräger Typen, das den Zuschauer von Minute zu Minute mehr in seinen Bann zieht und jedem Film-Fan wieder einmal bewusst macht, was das Medium Film alles kann. Ein furioser Auftakt der Filmfest­spiele, der sicher auch in den Filmkunstkinos viele Freunde finden wird.