Heretic
Kanada | 2024 | FSK TBA
Pünktlich zu Weihnachten ein Wiedersehen mit Hugh Grant – doch in diesem Fall mal so ganz anders, als verrückter Bösewicht in einem Horrorfilm! Pure Provokation? Nein, es geht um mehr: Neben einem gekonnten Spiel mit Genrekonventionen vor allem eine klug humorvolle Auseinandersetzung mit Religion und Glauben.
Schwester Paxton und Schwester Barnes sind Anfang zwanzig und missionieren für die Mormonen. Als sie in diesem Zusammenhang an die Tür von Mr. Reed klopfen, sehen sie sich einem charmanten Intellektuellen gegenüber, der sie schnell in eine interessante philosophische Grundsatzdiskussion verwickelt, bevor ihnen klar wird, dass sie in eine Falle geraten sind. Denn Mr. Reed will ihren Glauben wirklich auf die Probe stellen und hat dazu so einiges vorbereitet… Dass das, was folgt, nichts für schwache Nerven ist, versteht sich von selbst. Es ist aber vor allem auch nicht plump, kein purer Selbstzweck. Gekonnt hält vor allem Grant bis zum Schluss die kluge Reflexion über Sinn und Unsinn religiösen Glaubens aufrecht, während der Film mit allerhand, zum Teil urkomischen (!) Überraschungen aufwartet und zu guter Letzt tatsächlich zu einem überzeugend versöhnlichen Fazit findet, das über den Film hinaus weist. Großer Wurf des jungen Autoren- und Regieduos, das sich in der Nische schon seit zehn Jahren einen Namen macht (A QUIET PLACE, THE BOOGEYMAN).