High Life

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High Life - 2018 Filmposter
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Die französische Regisseurin Claire Denis widmet sich kunstvoll und unerschrocken wie wenige andere kontroversen und philosophischen Themen, die sich häufig um (koloniale) Gewalt, Erotik und Differenzverlust drehen. In ihrem ersten internationalen Film schickt sie Robert Pattinson und Juliette Binoche ins Weltall auf die Reise zu einem schwarzen Loch - und was sie dort erwartet, ist ebenso unheimlich wie faszinierend. Denis gelingt ein Sci-Fi-Film, der Angst und Begehren körperlicher Auflösung so originell in Szene setzt wie Ridley Scott einst in “Alien” - und dabei eine entschieden weibliche Perspektive findet.

Der junge Astronaut Monte (Robert Pattinson) schwebt in seinem Raumschiff durch die endlosen Weiten des Universums. Dieses bekannte Bild wird durch ein schreiendes Baby unterbrochen – Montes einzige Mitreisende ist seine kleine Tochter, mit der ihn eine tiefe Zärtlichkeit verbindet. Immer wieder brechen Rückblenden über ihn herein, doch es zeigt sich erst spät, was den anderen Teilnehmern der Mission widerfahren ist. “High Life” ist kein konventioneller Film und treibt die Möglichkeiten der Science Fiction auf spannende Weise weiter. Dieses so häufig männlich konnotierte Genre findet hier eine originelle Bearbeitung aus weiblicher Perspektive. Um im Weltraum zu leben braucht es minutiöse Kontrolle – und doch verspricht die Suche nach den kosmischen Limits maximale Entgrenzung. Der kühlen Sterilität vieler Raumschiffszenarien fügt Denis eine erdige, schmutzige Komponente hinzu und verunsichert damit die Trennungen zwischen Natur und Kultur nicht nur auf der Bildebene. Auch die Geschichte steuert immer weiter auf den ultimativen kulturellen Tabu-Bruch zu.