Schon bei der ersten Begegnung fühlen sich Shauna (Fanny Ardant) und Pierre (Melvil Poupaud) zueinander hingezogen. Doch erst 15 Jahre später treffen sich die beiden zufällig wieder und verlieben sich. Pierre ist bereit, für die wesentlich ältere Shauna seine Familie zu verlassen. Carine Tardieu erzählt feinfühlig und behutsam, wie sich die Liebe der beiden entwickelt und mit welchen Schwierigkeiten sie dabei konfrontiert werden.

Was findet dieser gutaussehende Arzt an einer alten Schachtel wie mir, fragt sich Shauna, als sie Pierre nach einer flüchtigen ersten Begegnung nach 15 Jahren wiedertrifft. Sie fühlt sich plötzlich wieder begehrt und ist doch unsicher, ob die Affäre eine Zukunft hat. Selbst als Pierre seine Familie für sie verlässt, lässt sich Shauna nur zögerlich auf die Beziehung ein. Man nimmt Ardant („8 Frauen“) und Poupaud („Laurence Anyways“) ab, dass sie die Gefühle füreinander wie ein Blitz getroffen haben. Die Chemie stimmt einfach zwischen den beiden Schauspielern. Shauna ist 70, na und? Wäre sie ein Mann und hätte sich in eine jüngere Frau verliebt, würde das wohl kaum zum Filmstoff werden. „Wir atmen die gleiche Luft“, sagt Pierre in einer Szene zu ihr und steht zu seinen Gefühlen. Carine Tardieu („Eine bretonische Liebe“) gibt der Geschichte Tiefe, indem sie ihre Protagonisten, deren Bedenken und Probleme ernst nimmt.