IN A VIOLENT NATURE von Chris Nash haucht dem Slasher-Genre neues Leben ein und liefert eine beeindruckende Mischung aus Arthouse-Atmosphäre und viszeralem Horror.

Anstatt sich auf die Perspektive des Opfers zu beschränken, wählt Nash einen kühneren Ansatz und folgt dem Mörder selbst – Johnny, einem entstellten Killer, der von ahnungslosen Campern in der Wildnis von Ontario wieder zum Leben erweckt wird.  Die Kamera klebt stets an Johnnys Rücken, während er durch atemberaubende Naturlandschaften wandert. Nashs methodischer Rhythmus baut die Spannung langsam auf und schafft eine hypnotische Atmosphäre, die eher meditativ als hektisch ist. Diese ruhigen Momente werden jedoch von schockierenden Gewaltausbrüchen durchbrochen, die alle mit beeindruckend blutigen praktischen Effekten realisiert wurden. Es ist eine düster-humorvolle Interpretation von Slasher-Gewalt, die auf die Geschichte des Genres zurückgreift und dennoch etwas Frisches und Erfinderisches bietet. Was IN A VIOLENT NATURE wirklich von anderen Ablegern des Genres hervorhebt, ist die tiefergehende Erkundung der menschlichen Natur und der ihr innewohnenden Gewalt. Denn Johnny ist auf unheimlichste Weise die allegorische Verkörperung der unaufhaltsamen Kraft der Natur selbst und der Film eine Art Abbild der komplizierten Beziehung der Menschheit zu ihrer Umwelt. Dieser zum Nachdenken anregende Subtext ist kombiniert mit einfallsreichen Tötungsdelikten und macht Nashs Horrorfilm zu einem Werk, das mit Sicherheit nachhallen wird.