Ingeborg BachmannReise in die Wüste

Berlinale 2023

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Ingeborg Bachmann - 2022
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Mit ihren 80 Jahren war Margarethe von Trotta noch einmal im Wettbewerb der diesjährigen Berlinale vertreten. In ihrem Biopic über Ingeborg Bachmann erzählt sie vom Leben der Autorin in Berlin, Zürich und Rom, von ihrer leidenschaftlichen Beziehung zu Max Frisch, ihrer Reise in die Wüste, sowie ihren radikalen Texten und Lesungen.

Sie ist Österreicherin, er Schweizer, sie Lyrikerin, er Dramatiker, sie draufgängerisch und verwundbar, er verwegen und ein bisschen Biedermann: Ingeborg Bachmann und Max Frisch sind bereits so etwas wie internationale Stars der Kulturszene, als sie sich im Sommer 1958 in Paris erstmals begegnen. Die vier Jahre danach versuchen sie sich in großer Liebe und offener Beziehung zwischen Zürich, seiner Heimatstadt, und Rom, ihrer Wahlheimat. Frisch neidet ihr den Ruhm; Bachmann nervt sein Schreibmaschinengeratter und seine Eifersucht sowieso. Sie ist emanzipiert, versuchsweise frei, mobil, produktiv; in Berlin schreibt sie die berühmte Rede „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“. Dass und vor allem wie sehr sie leidet, erkennt sie erst hinterher, mit Adolf Opel in der Wüste, bei Hans Werner Henze in Italien. Von Trotta verwebt die Zeiten des Vor- und Nach-der-Katastrophe. Sie inszeniert direkt, nüchtern und elegant. Ronald Zehrfeld als korpulenter Pfeifenraucher und Vicky Krieps (nach der Sisi in einer weiteren Kultfigur-Rolle): kongenial. Nicht vom fatalen Ende Bachmanns handelt dieser Film, sondern von ihrem Hoffen auf Liebe und Respekt, in der Literatur wie im Leben.

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