Joyland

Cannes 2023: Queer Palme, Jurypreis in der Sektion "Un Certain Regard"

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Joyland - 2022
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JOYLAND, das gefeierte Regiedebüt von Said Sadiq, war der erste pakistanische Film, der bei den Filmfestspielen von Cannes uraufgeführt wurde und gewann dort gleich die Queer-Palme und den Jurypreis in der Sektion Un Certain Regard. Der Film ist eine scharfe Kritik am patriarchalischen Machismo in Pakistan und setzt sich mutig mit Fragen der Frauenfeindlichkeit, Homophobie und des Sexismus auseinander.

Haider, ein Protagonist, der traditionelle Geschlechterrollen herausfordert, nimmt einen unkonventionellen Job als Tänzer in einem Erotikclub an – und macht seine Frau dadurch zur Hauptverdienerin in der Familie. Im Fortverlauf der Handlung verleihen insbesondere seine Interaktionen mit der TransTänzerin Biba der Geschichte immer mehr Tiefe. JOYLAND adressiert kulturelle Tabus und konservative Überzeugungen auf kluge, sensible Weise und unterlegt menschliches Verlangen und Sehnsucht mit einem düsteren Ton. Ästhetisch glänzt der Film durch ein einzigartiges Bildbreitenverhältnis, das eine gewisse Klaustrophobie erzeugt, sowie durch leuchtende Farben, die die einsame Schönheit der Stadt einfangen. Durch diese lebhaften Bilder und starken Schauspiel leistungen überrascht Sadiqs Debüt mit einem schmerzhaften Porträt von Gender und Sexualität. Es hält der kulturellen Angst sowie den patriarchalen Orthodoxien und Starrheiten einen Spiegel vor – und entwickelt sich zu einem nachdenklich-ergreifenden Drama, das auf Vorurteile, Unter drückung und Schrecken mit Liebe und einem Gefühl von Befreiung reagiert.

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