Leere Netze

Deutscher Drehbuchpreis 2021, Filmfest München 2023

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Leere Netze - 2023
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Regisseur Behrooz Karamizade emigrierte 1984 als Kind mit seinen Eltern aus dem Iran nach Deutschland. Hier studierte er an der Kunsthochschule Kassel und konnte mit seinen Kurzfilmen auf sich aufmerksam machen. In seinem visuell beeindruckenden Debütfilm LEERE NETZE erzählt er eine poetische Liebesgeschichte, die gleichzeitig ein eindringliches Porträt der jungen Generation im Iran zeichnet.

Amir liebt Narges und Narges liebt Amir. Sie träumen davon, ein gemeinsames Leben aufzubauen. Narges kommt aus gutem Hause, während Amir mit seiner Mutter in bescheidenen Verhältnissen lebt und als Kellner arbeitet. Deswegen steht Narges Vater der Beziehung skeptisch gegenüber. Er erhöht das Brautgeld, während Amir seinen Job verliert. Plötzlich ist die Heirat in weite Ferne gerückt. In der Hoffnung, die Klassenunterschiede mit harter Arbeit überwinden zu können, heuert Amir bei einer Fischerei am Kaspischen Meer an. Doch schon bald erkennt er, dass er mit Ehrlichkeit, Solidarität und Fleiß in dieser Männergesellschaft, die vom Recht des Stärkeren geprägt ist, nicht weit kommt…

Karamizade wollte, dass sein Film so authentisch wie möglich sein sollte, deshalb hat er trotz aller Gefahren im Iran mit iranischen Schauspielern gedreht. Einige von Ihnen sind berühmt, andere Laien. Für alle aber war es ein Risiko, bei diesem Film mitzumachen. Ist es doch ein bewegendes Porträt einer verlorenen Generation, die zwischen Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit mit der sich immer weiter öffnenden Schere zwischen Arm und Reich und religiösen Vorgaben zu kämpfen hat. Stück für Stück offenbaren sich die brutalen Winkelzüge eines komplexen Macht- und Herrschafts-Gefüges, das sich immer enger und beklemmender auch um Amirs und Narges Beziehung legt. Karamizade erzählt von ihrer Hoffnung nach einer freieren Zukunft und beleuchtet die lebensgefährlichen Fluchtbewegungen im Iran der Gegenwart.

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