So lange der Düsseldorfer Filmemacher José Pablo Estrada Torrescano denken kann, war seine Großmutter das unangefochtene Oberhaupt seiner großen mexikanischen Familie. Aus dem Nichts baute sie ein Imperium aus Beauty Farmen auf, in dem sie alle ihre Kinder beschäftigt und bis heute mit eiserner Faust regiert. Als er nach Europa ging, um Film zu studieren, nahm sie ihm das Versprechen ab, eines Tages einen Film über ihr Leben zu machen. Nun ist er zurück, um es einzulösen und seine inzwischen 95-jährige „Mamacita“ zum ersten Mal wirklich kennenzulernen…

Verschroben, exzentrisch und herrisch ist sie. Mal rührselig – vor allem, wenn sie von sich selber spricht – dann wieder stolz und zornig, wenn es irgendjemand wagt, ihr zu widersprechen. Sie sieht Geister – die „Nicht-Inkarnierten“ – die sie regelmäßig besuchen und ist selbstredend auch heute noch immer top gepflegt, geschminkt und frisiert. In ihren Beauty Farmen bietet sie Hautstraffungskuren und Psychotherapie an – alles nach eigenem Rezept. Eine faszinierende Figur aber auch keine einfache. Um wirklich an sie heranzukommen, muss José Pablo sich auf ihr Spiel mit der Fassade einlassen. Dabei kommt er einer Familiengeschichte auf die Spur, die bis heute totgeschwiegen ist. Eine spannende Begegnung, die in ihrem Thema und dem Verwischen von Sein und Schein im besten Sinne an die Filme von Alejandro Jodorowsky erinnert.