Milch ins Feuer
Deutschland | 2024 | FSK 12
Filmfest München 2024: Förderpreis Neues Deutsches Kino

Neuer deutscher Heimatfilm: Mit frischem Blick aufs Landleben im Wandel, zwischen halb dokumentarischem Realismus und poetischer Reflexion, erzählt das erstaunlich eigenständige Langfilmdebüt einer Kölner Filmstudentin vom Erwachsenwerden auf dem Bauernhof.
Katinka ist siebzehn und lebt mit ihrer Mutter, ihrer Großmutter und drei Geschwistern auf einem kleinen Hof in Baden-Württemberg. Wenn sie gerade nicht beim Melken oder Heu wenden hilft, verbringt sie den Sommer mit ihren Schwestern und ihrer Freundin Anna am See. Und, wenn es nach ihr ginge, würde es genau so bleiben: Am liebsten würde sie Bäuerin wie ihre Mutter, doch ihr Hof hat keine Zukunft. Der Bauer vom Nachbarhof versucht bereits, mit Aktionen die Presse auf ihre Situation aufmerksam zu machen, doch es interessiert niemanden. Und dann ist auch noch Anna plötzlich schwanger…
Gedreht mit größtenteils Laien, echten Schwestern sogar, in ihrer ostfränkischen Mundart, kommt Justine Bauers Momentaufnahme einerseits wie ein Dokumentarfilm daher, der auf eine vom Aussterben bedrohte kleine Welt aufmerksam machen möchte (der die Filmemacherin selbst entstammt). Gleichzeitig verdichtet sie die Themen der Heranwachsenden durch eine fiktive Konstellation und fasst sie in poetische Bilder, die aus dem Off zusätzlich literarisch von einer der Figuren kommentiert werden. Spannend und intensiv.
Eindrücke von der Premiere im Metropol gibt es hier (klick).


