MishimaEin Leben in vier Kapiteln

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Mishima - 1985 Filmposter
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Yukio Mishima war einer der bedeutendsten japanischen Autoren des 20. Jahrhunderts – und ein bis zum Schluss rätselhafter, exzentrischer Egomane. Er revolutionierte das japanische Theater, brach in seinen Romanen und Gedichten mit sexuellen Tabus und kämpfte gleichzeitig für eine politische Rückkehr zu traditionellen Werten. Am 25. November 1970 marschierte er mit seiner Privatarmee in das Hauptquartier des japanischen Militärs ein und versuchte einen Putsch. Als dieser scheiterte, beging er rituellen Selbstmord.

Paul Schrader, der sich zuvor vor allem mit seinem Drehbuch zu „Taxi Driver“ (1976) und seinem erotischen Horror-Remake „Katzenmenschen“ (1982) einen Namen gemacht hatte, setzt ihm hier ein unvergesslich schrill schillerndes Denkmal – ein Film so komplex und tabulos wie seine Hauptfigur: Ausgangspunkt ist das Ende. Auf dem Weg zum Putschversuch blicken wir mit Mishima auf sein Leben und Werk zurück – ersteres in nüchternem Schwarzweiß, letzteres in quietschbunten unwirklichen Theaterinszenierungen. Und diesem formalen Gegensatz zum Trotz formt sich daraus ein so bündiges Ganzes, dass man irgendwann kaum unterscheiden kann zwischen dem Autor und seinen Geschöpfen. Mit dazu bei trägt ein virtuoser Soundtrack von Philip Glass (mit dem Produzent Francis Coppola schon drei Jahre zuvor die Experimental-Doku „Koyaanisqatsi“ realisiert hatte). Ein Meilenstein des künstlerischen Künstlerporträts im neu restaurierten Director‘s Cut.