Monsieur Blake zu Diensten

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MONSIEUR BLAKE ZU DIENSTEN - 2023
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Gerade wurde der erfolgreiche Londoner Geschäftsmann und Multimillionär Andrew Blake (John Malkovich) zum Geschäftsmann des Jahres gewählt. Doch so richtig freuen kann er sich darüber nicht. Er vermisst seine gerade verstorbene Frau, erinnert sich an die Tage, als sie sich kennenlernten, vor 40 Jahren in Frankreich im Schloss "Beauvillier", und so packt er seine Koffer und macht sich auf zu einer spontanen Urlaubsreise.

Doch das Schloss empfängt schon lange keine Gäste mehr und so wird Monsieur Blake von der barschen Haushälterin Odile (Émilie Dequenne) für den neuen Butler gehalten, und er spielt mit. Ab sofort heißt es „Monsieur Blake zu Diensten“! Er bügelt Zeitungen, serviert Frühstück und Tee, sorgt im Haus für Ordnung und macht sich auch in der Küche nützlich.
So zieht britische Akkuratesse ein ins Schloss „Beauvillier“, das auch schon bessere Tage gesehen hat. So sehr es die Hausherrin Nathalie Beauvillier (Fanny Ardant) liebt, morgens die Zeitungen von einem Profi-Butler gereicht zu bekommen, so sehr zweifelt sie daran, dass sie sich seine Dienste überhaupt leisten kann. Denn um die Finanzen ist es nicht gerade bestens bestellt, doch Monsieur Blake geht es nicht ums Geld, er ist froh, dass er hier ein paar Tage bleiben darf. Doch für Nostalgie ist wenig Zeit, denn in diesem Schloss ist einiges, um nicht zu sagen, alles reparaturbedürftig. Und das trifft auch auf seine Bewohner zu. Alle wissen alles besser und niemand will sich eines Besseren belehren lassen. Doch Monsieur Blake weiß mit dieser etwas verstaubten Schlossetikette umzugehen und bricht ganz subtil mit genauer Beobachtungsgabe und feinfühliger Einmischung ein in diesen Mikrokosmos, zu dem auch das Hausmädchen Manon und der hemdsärmelige Gärtner Phillipe gehört. Er macht sich im Haushalt nützlich, befreit den Kater von seinen Ernährungsproblemen, bringt die Überwachungsanlage wieder in Ordnung und löst peu à peu nicht nur die kleinen technischen Probleme, sondern auch die psychischen des gesamten Hauspersonals inklusive der Herrin. So wird bald allen klar, dass sie Monsieur Blake zwar nicht bezahlen, aber auch nicht mehr auf ihn verzichten können.

Die Rolle des britischen Butlers im französischen Chateau scheint John Malkovich auf den Leib geschrieben. Jedenfalls vermittelt er größte Spielfreude, wenn er mit seinem trockenen, englischen Humor und leicht arroganter Ironie wieder Schwung in das marode Schloss bringt und dessen Bewohner wieder aufleben lässt. Das ist zwar streckenweise ziemlich altmodisch, aber immer ein großes Vergnügen anzuschauen. Getoppt wird das nur noch in der Originalfassung, wenn Malkovich seinen englischen Akzent nutzt, um in feinstem Französisch zu parlieren und so der Arroganz des Adels den Spiegel vorzuhalten.

Regisseur Gilles Legardinier schreibt in Frankreich einen Bestseller nach dem anderen. Seinen Roman „Monsieur Blake und der Zauber der Liebe“ (2012) hat er nun selbst verfilmt und einen recht altmodischen, aber dennoch enorm unterhaltenden Film gemacht, der insbesondere durch seinen Humor und seine Menschlichkeit punktet. So macht er sich liebevoll lustig über die Schrullen seiner Protagonisten und zeigt, dass es oft nur einen kleinen Schritt braucht, um sein Leben in die richtige Richtung zu lenken. Monsieur Blake macht es uns vor: Nach dem Tod seiner Frau suchte er die Vergangenheit und fand eine ganz neue Gegenwart, mit neuen Herausforderungen und neuem Glück.

Für das ZDF führte Peter Twiehaus ein schönes Interview mit Hauptdarstellerin Fanny Ardant im ZDF Morgenmagazin.

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