Nasim

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Nasim - 2022
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Flucht verändert Menschen – , ein Phänomen, das im Zeitalter weltweiter Fluchtbewegungen an Bedeutung gewinnt. Am Beispiel einer geflüchteten Muslima im Lager Moria auf Lesbos/Griechenland dokumentieren zwei Filmemacher, dass das westliche Klischeebild von muslimischen Frauen als stumme Opfer so nicht stimmt. Kinostart ist am 8. September 2022, auf den Tag genau zwei Jahre nach dem verheerenden Brand in Moria.

Unverhoffte Begegnung

Im März 2020 reisen Ole Jacobs und Arne Büttner mit journalistischem Auftrag ins Flüchtlingslager Moria. Berichten sollen sie aus erster Hand von den schrecklichen Missständen im Lager. Vor Ort kommt die Afghanin Nasim Tajik auf sie zu. “Beeindruckt von ihrer starken Persönlichkeit und der damit verbundenen Suche nach ihrer neuen Identität im Kontext einer Fluchtgeschichte, begannen wir mit ihr zu filmen”, berichtet Büttner – ein spontaner Entschluss, aus dem ein achtmonatiges Filmprojekt wurde.

Zeit der Veränderung

In die Drehzeit fällt der Brand, der im September 2020 nahezu das gesamte Lager vernichtet, spannend aber ist, wie Nasim trotz aller Widerstände ihres Umfeldes – vor allem ihres Ehemanns – und gegen ihre eigenen Ängste für ein selbstbestimmtes Leben kämpft. 

Sie ist einer von tausenden Menschen, die in Europas größtem Flüchtlingslager unter erbärmlichen Umständen auf eine Entscheidung über ihre Zukunft warten. Errichtet für rund 3.000 Geflüchtete leben zeitweise mehr als 20.000 dort. Während der Film entsteht, herrschen Unterversorgung, Mangel an medizinischer Versorgung und Hygiene, Gewalt und Elend.

Vom Weglaufen zur Konfrontation

Das Lager wird für Nasim zum Ort, an dem sich die Fragen über ihr Leben, ihre Ängste und Sorgen neu stellen. Als Mutter und Ehefrau versucht sie unter widrigsten Umständen, ihr Leben selbstbestimmt zu leben. Nach dem Brand stehen Nasim und ihre Familie vor dem buchstäblichen Nichts. In dieser Stunde Null wird die Flucht für Nasim vom Weglaufen zur Konfrontation mit  ihren Vorstellungen vom Leben: Sie muss nun eigene Entscheidungen treffen – und kann es jetzt.

Leben oder nur überleben?

Entstanden ist ein sehr nahegehender Film über die Emanzipation einer Frau während der Flucht, die sich unter widrigsten Bedingungen selbst befreien will. “Ich bin geflüchtet, um mein Leben zu leben, aber in Moria konnte ich nur überleben”, beschreibt Nasim ihren Aufenthalt in Moria.

 

 

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