Nico, 1988

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Nico, 1988 - 2017 Filmposter
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Das Ende einer Pop-Ikone. Nico, bürgerlich Christa Päffgen aus Köln, war das erste deutsche Topmodel, Muse von Andy Warhol und Sängerin bei Velvet Underground. Sie war eine Galionsfigur der Gegenkultur der Sechziger und transportierte den neuen Look und das neue Lebensgefühl. Zwanzig Jahre später ist sie ein Wrack. Ein Film, der den Blick auf die Schattenseite des Ruhmes wagt – und die viel spannendere Figur entdeckt.

Eine Nico, die nicht mehr schön ist, es auch gar nicht sein will. Die keinen Hehl aus ihrer Heroinsucht und ihre eigene Musik macht, auch wenn sie keiner wirklich hören will oder versteht (später wird man ihr attestieren, Punk und Gothic den Weg bereitet zu haben). Die genervt davon ist, in Interviews immer noch nach Velvet Underground gefragt zu werden und deren Hauptinteresse neben ihrer Kunst ihr erwachsener Sohn ist, den sie kaum kennt. Die dänische Schauspielerin Trine Dyrholm verkörpert sie mit einer umwerfenden Spröde, die bei allem Leid auch eine unbeugsame Kraft verströmt. Tatsächlich singt sie auch alle Songs im Film und imitiert dabei gekonnt Nicos Gesang, dieses rauhe Denglisch, das oft knapp neben dem Ton liegt und gerade deshalb so berührt. Eine ernstzunehmende und handwerklich grandiose Liebeserklärung an eine verkannte Künstlerin, tragische Mutter und starke Frau am Ende (Nico starb 1988).