Nostalgia

Cannes 2022, italienischer Oscar-Beitrag 2023

Infos Vorführungen

Nostalgia - 2022
Informationen

Ein Mann kehrt nach 40 Jahren aus dem Ausland in sein Heimatviertel in Neapel zurück, um sich zum ersten Mal um seine altersschwache Mutter zu kümmern. Kurz darauf stirbt sie, doch der Mann bleibt, obwohl zu Hause Frau, Job und Wohnung auf ihn warten. Übermannt von Kindheitserinnerungen wird ihm klar, dass er hier ist, um seinen früheren besten Freund wieder zu treffen. Doch der ist inzwischen ein gefürchteter Mafioso…

Nostalgie, ein Begriff, den wir üblicherweise eher oberflächlich mit alten Schallplatten und ähnlichen Dingen verbinden, beschreibt eine sehnsuchtsvolle Hinwendung zu Vergangenem, nicht selten auf der Flucht vor der Gegenwart und nicht selten verbunden mit einer positiven Verklärung des Alten. Diesem irrationalen Antrieb gibt sich der Film vor allem in der ersten Hälfte mit einer ruhigen Intensität hin, die geradezu ansteckend ist. Gemeinsam mit Felice, dem Protagonisten, erkunden wir die alten Straßen und Läden und schwelgen in Erinnerungen an alte Tage voller Leichtigkeit und Freiheit (die die Gegenwart stilecht in Super-8 überlagern), bevor die düstere Realität langsam in Form einer zweiten Hauptfigur zu Tage tritt: Oreste, Felices alter Freund, verkörpert die Camorra, die Neapel zu weiten Teilen mit Gewalt regiert. Mit ihm und den dunklen, verdrängten Teilen seiner eigenen Vergangenheit muss Felice sich konfrontieren. Intensives italienisches Heimatkino auf den Spuren von Pasolini.

Galerie