Nur eine Frau

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Nur eine Frau - 2019 Filmposter

"Nur eine Frau" ist auch online verfügbar.

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Der Ehrenmord ist eine drastische Praktik der Scharia, um die zu Schaden gekommene Familienehre durch die Tötung der „Nestbeschmutzerin“ (und in einigen Fällen auch „des Nestbeschmutzers“) wiederherzustellen. Mit „Nur eine Frau“ liefert Regisseurin Sherry Hormann einen aufwühlenden und enorm engagierten Beitrag zu dieser schwierigen Thematik.

Aynur (Almila Bagriacik) lässt sich von ihrem Bruder Nuri (Rauand Taleb) zur Bushaltestelle bringen. Dann geschieht etwas schier Unfassbares: Er zückt eine Pistole und erschießt sie auf offener Straße, während ihr fünfjähriger Sohn nichtsahnend einige hundert Meter weiter von der Haltestelle friedlich in seinem Bettchen schläft. Wie es zu dieser Tragödie kam, erzählt der Film aus Sicht Aynurs in einer großen Retrospektive: Aynur ist jung, selbstbewusst und beginnt ein unabhängiges Leben, als sie aus ihrer Ehe ausbricht, in der sie misshandelt wird. Sie sucht sich eine neue Wohnung, die sie mit ihrem Sohn bezieht, geht aus, lernt neue Leute kennen und geht auf Dates. Damit verstößt sie gegen die Traditionen ihrer Familie. Dass sie das in Gefahr bringt, ist ihr dabei klar, doch der Wunsch nach Freiheit und Ungebundenheit größer, weswegen sie die Risiken in Kauf nimmt. Allerdings werden die Drohungen ihrer Brüder zunehmend ernster.

Sherry Hormann bewies schon mit der Verfilmung von Waris Diries autobiographischen Roman „Wüstenblume“ ein Händchen für schwierige Stoffe und auch in „Nur eine Frau“ weiß sie den Kampf um Selbstbestimmung, nicht zuletzt dank einer mutigen Darstellung von Almila Bagriacik, sehr überzeugend in Szene zu setzen.