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Informationen

Mit ONE LIFE lenkt Regisseur James Hawes die Aufmerksamkeit auf die hierzulande eher unbekannte Geschichte von Nicholas Winton, dem britischen Pendant zu Oscar Schindler. Ihm gelang es, 669 jüdische Kinder vor den Nazis zu retten, indem er sie gerade noch rechtzeitig von Prag nach Großbritannien brachte. Die Biografie von Wintons Tochter Barbara über ihren Vater bildet die Grundlage des gemeinsam von Lucinda Coxon und Nick Drake verfassten Drehbuchs.

Die Filmhandlung beginnt im Jahr 1988, als Nicholas Winton (Anthony Hopkins) auf Bitten seiner Frau (Lena Olin) beginnt, bei sich zu Hause auszumisten. Als er auf eine Dokumentenmappe stößt, bringt er es aber nicht übers Herz, diese zu entsorgen. Sie enthält Details zu den Kindern, deren Einreise nach England er Ende der dreißiger Jahre unter großen Gefahren ermöglicht hatte. Der damals junge Börsenmakler war seinerzeit auf Einladung seines Freundes Martin Blake in die Tschechoslowakei gereist. Dort traf er auf vorwiegend jüdische Familien, die aus Deutschland und Österreich vor den Nazis geflüchtet waren, kein Dach über dem Kopf hatten oder unter unzumutbaren Zuständen in Lagern lebten – immer in Angst vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in die Tschechoslowakei. Vor allem die Kinder taten ihm leid und er setzte alles daran, für sie eine Lösung zu finden. Dabei unterstützte ihn vor allem seine energische Mutter Babette (Helena Bonham Carter), die zuhause ihre Beziehungen spielen ließ.

Ein aufreibender Wettlauf mit der Zeit begann. Mit Hilfe des Lehrers Trevor Chadwick (Alex Sharp) wurden Zugfahrten von Prag nach London organisiert, Gelder gesammelt und zu Hause in England Pflegefamilien gesucht. Ganze acht Transporte gelangen, immer unter der Gefahr der Entdeckung. Beim neunten Mal waren die Deutschen bereits in Polen einmarschiert und die Schließung der Grenzen stand unmittelbar bevor. All diese Erinnerungen schießen Winton beim Aufräumen durch den Kopf. Am Ende ist es ihm gelungen, 669 Kinder über die Grenze zu schaffen. Doch bei aller Freude über das Erreichte, hat er das Gefühl, nicht genug getan zu haben.

Auch heute noch würden Nicholas‘ gute Taten im Verborgenen blühen. Fünfzig Jahre lang schwieg er und erzählte niemandem davon. Doch eines Tages landet die Geschichte unter Umwegen bei der Moderatorin der populären Fernseh-Show „That’s Life!“, die nicht nur unseren Protagonisten in ihre Sendung einlädt, sondern auch eine beträchtliche Zahl der überlebenden Kinder der Rettungsaktion als Überraschung für Winton live in die Show holt. Nicht nur dem Publikum werden das Ausmaß und die Auswirkungen des selbstlosen Handelns des jungen Börsenmaklers bewusst, sondern auch er selbst ist gerührt über die Dankbarkeit, die ihm die Geretteten entgegenbringen und kommt mit sich ins Reine.

Wie immer wartet Anthony Hopkins hier mit seiner ganzen Schauspielkunst auf. Er verleiht seiner Rolle die notwendige emotionale Dichte, die den Zuschauer packt und sich ihm ins Gedächtnis gräbt. Auch Helena Bonham-Carter überzeugt mit ihrem energischen Spiel. Insgesamt ein ausgesprochen bewegender Film, der – wenn auch konventionell erzählt – zu Tränen rührt.

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