Petrov's FluPetrow hat Fieber

Cannes 2021

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Petrov's Flu - 2021
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Der Automechaniker Petrow hat Fieber. Auf dem Weg zur Arbeit überkommen ihn in der Straßenbahn erste Halluzinationen. Umgeben von der allgegenwärtigen Unzufriedenheit und Aggression seiner Mitbürger vermischen sich für ihn bald Einbildung und Realität zu einem Horrortrip aus Entführungen, Theater, Mord und Literatur. Zur selben Zeit wird auch seine Exfrau, gelangweilt von ihrem Alltag als Mutter und Bibliothekarin, von Sex- und Gewaltfantasien übermannt…

Regisseur Kirill Serebrennikov ist für das russische Theater in etwa das, was Julian Assange für den westlichen Journalismus ist: Von der intellektuellen Linken seit zwanzig Jahren gefeiert als radikal freigeistiger Erneuerer, wurde er von der neuen Konservativen um Putin politisch verfolgt und weggesperrt, bis ihm Anfang des Jahres die Flucht nach Deutschland gelang. Entsprechend zornig und anarchisch kommt sein dritter Spielfilm (nach LETO und DER DIE ZEICHEN LIEST) daher: ein surrealistischer Fiebertraum über die geschundene russische Seele. Weit entfernt davon, eine stringente Geschichte zu erzählen, reiht er traumartige Szenen aneinander, in denen die Figuren sich abstrampeln um ein kleines bisschen Glück und Anerkennung. Vollkommen unvorhersehbar, formal wie inhaltlich, und bei aller Wut zuweilen überraschend zartfühlend und humorvoll.

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