Quo Vadis, Aida?

Europäischer Filmpreis 2021

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Quo Vadis, Aida? - 2021 poster

"Quo Vadis, Aida? " ist auch online verfügbar.

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Mit ihrem Erstling ESMAS GEHEIMNIS gewann Jasmila Žbanić nicht nur 2006 die Berlinale, sondern beeindruckte die Filmwelt nachdrücklich. Heute, 15 Jahre später, beschäftigt sie der Balkan-Krieg immer noch. Nur diesmal steht nicht das Schicksal der Frauen im Vordergrund, sondern die unrühmliche Rolle, die die UN-Schutztruppe in diesem Krieg spielte.

Sie folgt der Bosnierin Aida, die 1995 seit der Eroberung von Srebrenica durch die Serben in einem UN-Friedenscamp als Übersetzerin arbeitet. Hier sind tausende bosnische Bürger untergekommen, unter anderem auch ihr Mann und ihre beiden Söhne. Als die serbische Armee droht, das Lager zu übernehmen, eskalieren die Ereignisse. Auch wenn die Geschehnisse 25 Jahre zurück liegen, gelingt es Zbanic, das Interesse des Zuschauers zu wecken, indem sie die historischen Tatsachen und die erbärmliche Rolle der UN mit dem privaten Schicksal von Aida verknüpft. Jasna Đuričić spielt Aida intensiv und glaubwürdig, der Kampf ums Überleben ihrer Familie und Community geht uns derart ans Herz, dass wir wie in einem Krimi mitfiebern. Allein – hier lässt man am Ende die Mörder laufen. 

Ohne auch nur eine einzige Kugel abzufeuern, nimmt die UN den Tod tausender Bosnier in Kauf. “Über Kriege wird meist aus einer männlichen Perspektive berichtet”, führte Đuričić auf der Pressekonferenz in Venedig aus. Doch mit diesen Berichten, wie man sie in Schul- und Geschichtsbüchern findet, kann sie sich nicht identifizieren. ”Über den Bosnien-Krieg habe ich nun einen Film aus weiblicher Perspektive gemacht, ein Film, der auch meine Geschichte erzählt. Ich widme ihn allen Frauen, die in diesem Krieg Angehörige verloren haben.”