Schwesterherz
Deutschland, Spanien | 2025 | FSK 12
Berlinale 2025: First Steps Award

Düsseldorfer Premiere
mit Regisseurin Sarah Miro Fischer
Starkes Debüt mit einer herausragenden Hauptdarstellerin über das Thema Missbrauch aus einer ungewohnten Perspektive: Was wäre, wenn Du die einzige Zeugin wärst und dein Bruder der vermeintliche Täter?
Rose hat sich gerade von ihrer Freundin getrennt und kommt fürs erste bei ihrem Bruder Sam unter. Die Wohnung ist zwar klein, aber das Geschwisterpaar ist ein eingespieltes Team, seit Kindertagen ein Herz und eine Seele. Eines Nachts wird Rose ungewollt Zeugin eines One-Night-Stands im Zimmer nebenan, kurz darauf bittet die Polizei sie um ihre Mithilfe: Ihrem Bruder wird Vergewaltigung vorgeworfen. Kann das sein? Zwischen Vorladungen und Spurensuche muss sich Rose fragen, wie gut sie ihren Bruder wirklich kennt…
Mit viel Feingefühl nähert sich Regisseurin Sarah Miro Fischer in ihrem Debüt einem sensiblen Thema, das viel zu wenig angepackt wird, obwohl es allzu oft passiert: Wo fangen Übergriffe an, wie kommt es dazu und warum verlaufen die meisten Vorwürfe im Sand? Durch die Perspektive bricht sie gekonnt mit den üblichen Schwarzweiß-Zeichnungen vom Vergewaltiger als Monster, ohne zu verharmlosen, und bietet so viel Inspiration für eine differenziertere Auseinandersetzung. Marie Bloching verkörpert das Hin- und Hergerissensein zwischen den Loyalitäten für die Frauen und ihren Bruder mit mitreißender Bravour. Unangepasstes junges deutsches Kino.


