Suzume

Berlinale 2023

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Suzume - 2023
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SUZUME ist ein mit Spannung erwartetes Anime des japanischen Visionärs Makoto Shinkai (WEATHERING WITH YOU) und seit Jahren mal wieder ein Zeichentrickfilm im Wettbewerb der Berlinale. Vor 21 Jahren gelang dies zum ersten Mal Altmeister Hayao Miyazaki mit CHIHIROS REISE INS ZAUBERLAND, der gleich den Goldenen Bären holte.

Den hätte auch SUZUME verdient, erzählt er doch eine Geschichte, die weit über das Genre hinausgeht und nicht nur als Abenteuerfilm funktioniert, sondern auch als Erkundungsreise ins eigene Ich. Der Regisseur war sich allerdings nicht so sicher, ob sein Film weltweit funktioniert: „Ich bin gespannt, wie er sich auf das internationale Publikum auswirkt, was ergibt Sinn, was nicht, und welche Gemeinsamkeiten haben wir zwischen unseren Kulturen?” In Japan haben ihn bereits über 10 Millionen Zuschauer gesehen und inzwischen dürfte er weltweit verkauft worden sein.

Shinkai nimmt die Tsunami-Katastrophe, die Japan 2011 heimsuchte und der auch das Atomkraftwerk in Fukushima zum Opfer fiel, als Ausgangspunkt seiner märchenhaften Geschichte. Damals sind tausende Menschen evakuiert und ihrer Wurzeln beraubt worden. Eine davon war auch Suzume, die hier ihre Mutter verlor und bei ihrer Tante aufwachsen musste. Inzwischen ist sie ein junges Mädchen und trifft auf dem Weg zur Schule eines Tages auf Souta, ein rätselhafter junger Mann, der nach einer geheimnisvollen Tür sucht. Suzume folgt ihm heimlich und findet tatsächlich die gesuchte Tür in den Wäldern und öffnet sie. Damit löst sie eine Katastrophe aus, die Souta zwar verhindern kann, aber jetzt öffnen sich überall in Japan solche Türen, hinter denen großes Unheil für die Menschheit lauert. Souta ist ein Schließer, dessen Aufgabe es ist, die Türen zu schließen und die Menschen vor Unheil zu schützen. So reisen die beiden in großer Hektik durch ganz Japan, um alle Türen wieder zu verschließen und am Ende kommen sie in das Katastrophengebiet rund um Fukushima, wo Suzume als Kleinkind ihre Mutter verlor.

Damit verneigt sich Shinkai vor dem Schicksal tausender Menschen, die damals umgesiedelt und entwurzelt wurden und erreicht damit neben dem rasanten Spannungsbogen auch eine für einen Animationsfilm erstaunliche emotionale Dichte. Dabei setzt er seine Metaphern so klug, dass sie eine Allgemeingültigkeit bekommen. Schließlich hat jeder von uns mindestens eine Tür in seinem Leben, die er noch verschließen muss.

 

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