Tagebuch einer Pariser Affäre

Cannes 2022

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Tagebuch einer Pariser Affäre - 2022
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Leidenschaft ist überbewertet – und hat mit Liebe erst recht nichts zu tun! Zumindest die alleinerziehende Charlotte (Sandrine Kiberlain) sieht das so. Legenden der Leidenschaft passen für sie nicht mehr ins 21. Jahrhundert – guter Sex ist schließlich auch ohne Gefühle möglich. Also beginnt sie eine Affäre mit einem verheirateten Mann, die nur ihrer gegenseitigen Lustbefriedigung dienen soll.

Der verheiratete Familienvater Simon (Vincent Macaigne) dagegen ist von solch einer modernen Einstellung ziemlich überrascht und auch überfordert, während Charlotte Gefallen an seiner Schüchtern- und Verlegenheit findet. In 20 Jahren Ehe hat sich Simon zwar oft unverbindliche Affären ersehnt, aber nie die richtige Frau dafür getroffen – bis jetzt. Scheidungsdruck oder ernstzunehmende Gefühle sind von Charlotte jedenfalls nicht zu befürchten. Es entwickelt sich eine Affäre, die über Wochen anhalten soll und dabei in Gesprächen zwischen den beiden Protagonisten von allen Seiten durchleuchtet wird.
Das ist dann gar nicht mehr so modern, sondern erinnert an die ‘Moralischen Geschichten’, die Eric Rohmer vor über 50 Jahren gedreht hat. Und Regisseur Emmanuel Mouret scheint der Vergleich mit der 68er-Generation viel Spaß zu machen. Jedenfalls erscheinen ihre Ansichten über Sexualität heute wieder ausgesprochen provokant.

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