THE BALLAD OF WALLIS ISLAND ist ein Film über alte Lieder, verpasste Chancen und eine Einladung, die mehr auslöst als geplant. Manche Lieder holen Erinnerungen zurück, bringen Menschen einander näher und öffnen Herzen, die längst verschlossen schienen. Dieser Film beginnt wie eine schräge Komödie, entfaltet sich jedoch nach und nach zu etwas Tieferem und Bewegenderem.

Charles, ein exzentrischer Lottogewinner (Tim Key), lebt allein auf einer abgelegenen Insel vor der walisischen Küste. Um seiner Trauer um seine verstorbene Frau Ausdruck zu verleihen, lädt er seine Lieblingsband, das ehemalige Folk-Duo McGwyer & Mortimer, zu einem exklusiven Wohnzimmerkonzert ein. Was zunächst wie eine harmlose Fan-Fantasie wirkt, entwickelt sich zum emotionalen Kraftakt für alle Beteiligten.

Herb (Tom Basden), zynisch und vom Musikgeschäft ausgebrannt, will keine alten Wunden aufreißen. Nell (Carey Mulligan), einst Partnerin auf Bühne und im Leben, hat längst losgelassen. Doch mit ihrer Ankunft kehren Melodien, Erinnerungen und unausgesprochene Gefühle zurück.

Regisseur James Griffiths inszeniert mit feinem Gespür für Zwischentöne: Folk-Musik trifft auf britischen Humor, charmant gespielt und von bittersüßer Wärme durchzogen. Sian Clifford sorgt für verschmitzte Leichtigkeit, Basden und Mulligan glänzen im Stillen.

Ein Film, der nichts beweisen muss und gerade deshalb viel erzählt.