The French Dispatch

Cannes 2021

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The French Dispatch - 2021 poster
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Wes Andersons neues Werk THE FRENCH DISPATCH gehörte zu den mit größter Spannung erwarteten Werken des diesjährigen Filmfestivals in Cannes allein der Starpower wegen, die der Regisseur mit an die Croisette brachte. Doch auch die exquisite Bilderflut dieser liebevollen Hommage an den Journalismus alter Schule war pures Überwältigungskino.

Timothée Chalamet, Léa Seydoux, Christoph Waltz, Saoirse Ronan und Mathieu Amalric, Frances McDormand, Tilda Swinton, Benicio del Toro, Edward Norton und Owen Wilson  sind nur einige der Namen, die diesmal  zum illustren Personal gehören. Sie alle sind verwoben in geschickt verknüpfte Handlungsstränge beziehungsweise “Shortstories”, die sich collagenhaft zu einem großen Ganzen zusammenfinden.

Die Handlung in Kürze: „The French Dispatch“ ist eine Zeitschrift, die zur Zeitung „Liberty, Kansas Evening Star“ gehört und ihren Sitz im fiktiven französischen Städtchen Ennui-sur-Blasé hat. Sie dient als eine Art Magazin für amerikanische Expatriots in Frankreich. Ins Leben gerufen wurde sie von Arthur Howitzer jr. (Bill Murray), der die Zeitschrift seit Jahren leitet  und über einen Fundus zahlreicher talentierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügen kann.- wenn auch einige seit geraumer Zeit nichts mehr geschrieben haben. Als Howitzer jr. stirbt, so hat es der Gründer in seinem Testament verfügt, soll die Publikation eingestellt werden. Nun haben sich die Autoren versammelt, um zu besprechen, welche Geschichten sie in der letzten Ausgabe veröffentlichen wollen.

Es ist kein Geheimnis, dass  Anderson hier das angesehene US-Magazin The New Yorker  als Vorbild im Blick hatte, das allerdings Gott sei Dank noch existiert. Er nimmt es als pars pro toto für eine Zeitungswelt, von der wir uns immer weiter entfernen. Eigenwillige Autoren, die auch vor skurillen Geschichten jenseits des Massengeschmacks nicht zurückschrecken und deren Artikel auch schon mal mehr als 12.000 Wörter beinhalten können.

Die Handlung ist in Kapitel unterteilt und jedes Kapitel befasst sich mit einem anderen Autoren und seiner Geschichte. Da ist zum Beispiel Lucinda Krementz  – genial wie immer gespielt von der großartigen Frances McDormand, die eine Story beisteuert über den charismatischen Studenten-Aktivisten Zeffirelli (Timothée Chalamet), mit dem sie auch eine kleine Affäre beginnt.. Der wiederum befindet sich in einem  Liebesdreieck mit einer älteren Frau und einer wilden Motorradbraut. Kunstkritikerin J.K.L. Berensen (Tilda Swinton) schildert die Romanze zwischen dem wilden wegen Mordes inhaftierten Malers  Moses Rosenthaler (Benicio Del Toro) und seiner Gefängniswärterin (Léa Seydoux), die ihm nackt Modell steht und sich den Avancen des  Kunsthändlers Julian Cadazio( Adrien Brody) erwehren muss. Oder Roebuck Wright, gespielt von Jeffrey Wright, der Züge des Schriftstellers James Baldwin und dem Journalisten A.J. Liebling trägt. Er befasst sich mit der bizarren Geschichte eine Entführung eines Showmasters (Liev Schreiber).

THE GREAT DISPATCH ist eine  Hommage an den Spaß am Schreiben gepaart mit traumhaften Bildern, die ein Genuss fürs Auge sind. Um all die Handlungsstränge und Referenzen jedoch verfolgen zu können, bedarf es großer Konzentration, um nicht den Überblick zu verlieren. Vielleicht muss man das Werk ja auch einfach zweimal schauen, um es voll auskosten zu können.

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