The House that Jack built

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The House that Jack built - 2018 Filmposter
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Der Provokateur Lars von Trier kehrte dieses Jahr nach seiner Verbannung 2011 zurück auf das Festival in Cannes und präsentierte einen kontrovers aufgenommenen Film, der sich an die Inszenierungsweise von „Nyphomaniac“ anschließt. Diesmal lässt er die Zuschauer in die Vorstellungswelt eines Serienmörders eintauchen und philosophiert dabei über die Grenzen des guten Geschmacks und Entgrenzungserfahrungen von Kunst und Gewalt.

Jack (Matt Dillon) tötet immer wieder Menschen. Zwangsneurotisch und unfähig Schmutz, Spielräume oder Grauzonen zu ertragen, gibt es für ihn keine Beziehung zur Welt, die nicht über Gewalt funktioniert. Seine Taten dokumentiert er zunächst nur fotografisch, bald aber beginnt er sie immer mehr zu Kunstwerken zu stilisieren. Er trifft auf einen mysteriösen Mann, der sich „The Verge“ nennt, die Grenze also, und der erst dann aus dem Off des Films heraustritt, als Jack sein perverses Meisterwerk vollendet hat. Der von Bruno Ganz gespielte Fährmann in die Untiefen der Hölle wird zum Beichtvater des Mörders, dessen heimliche Sehnsucht es ist, gefunden und gehört zu werden. Auf diese Weise entsteht eine reflexive und ironische Ebene, die Lars von Trier immer wieder gekonnt mit visuellen Einschüben unterstützt. Letztlich ist der Gegenstand ihrer Diskussionen das Verhältnis von Kunst und Gewalt in ihrer Möglichkeit zur Transgression.