Thelma & Louise
Vereinigte Staaten | 1991 | FSK 16
Einen radikalen feministischen Klassiker lieferte Ridley Scott in den frühen 90ern mit seinem emanzipatorischen Roadmovie, in dem Susan Sarandon und Geena Davis als ungleiches Gespann die absolute, von allen Regeln losgelöste Freiheit atmen. Im Verhältnis zu Scotts „Gladiator“, „Blade Runner“ oder „Alien“ wird „Thelma & Louise“ gerne ausgeklammert. Völlig zu Unrecht, denn sein stringenter, packender und hochamüsanter Film versprüht eine geballte Ladung Frauenpower und wartet mit schauspielerischen Glanzleistungen auf.
Thelma (Geena Davis) und Louise (Susan Sarandon) sind dicke Freundinnen, wenn auch sehr unterschiedlich. Während Thelma sich daheim von einem tyrannischen Ehemann unterdrücken lässt, strahlt Louise ein großes Selbstbewusstsein aus, ist schlagfertig und autonom. Sie will ihre mausgraue Freundin mit auf einen Wochenendausflug nehmen und wenigstens für wenige Tage die Alltagstristesse vergessen lassen. Diesen Trip treten sie im 66er Thunderbird mit flatternden Halstüchern an. „Für alle Fälle“ hat Thelma eine Pistole, ganz nach dem Credo: besser eine haben und keine brauchen, als eine brauchen und keine haben. Doch das hat fatale Folgen, denn als sie betrunken sind und Louise an einer Raststätte fast vergewaltigt wird, wird die Waffe zum Instrument eines Affektmordes. Nicht, dass die beiden Ladies jetzt nicht ohnehin in der Klemme sind: durch unbedachtes Nachvornepreschen verschlimmern sie noch ihre Situation und bald haben sie die Polizei im Schlepptau.