VorschauSTART | 27.11.2025

To a Land Unknown

Quinzaine, Cannes 2024

Infos Vorführungen

To a Land Unknown - 2025
Informationen

Der palästinensisch-dänische Regisseur Mahdi Fleifel hat sich schon in Dokumentarfilmen dem Elend von Geflüchtetencamps gewidmet. Auch in seinem ersten Spielfilm TO A LAND UNKNOWN richtet er nun den Blick auf jene, vor denen sich Besserbetuchte allzu gern abwenden: heimatlose, traumatisierte Männer aus dem Nahen Osten, die ein perspektivloses Schattendasein am Rande der Gesellschaft fristen.

Sonnendurchflutete, körnige Aufnahmen an einem felsigen Strand zeigen eingangs die beiden palästinensischen Cousins Reda (Aram Sabbah) und Chatila (Mahmoud Bakri), die aus dem Libanon geflohen sind. Ihre ernsten Blicke in dem Video wirken hier noch zuversichtlich, beinahe hoffnungsvoll. Im nächsten Moment sitzen die beiden erschöpft und wachsam auf einer Parkbank in einem Athener Vorort. Ohne Geld stecken sie fest, verstricken sich in Kleinkriminalität, um an gefälschte Ausweispapiere für die Weiterreise nach Deutschland zu gelangen. Als Chatila schließlich einen riskanten Plan ausheckt, treibt er beide einem fatalistisch anmutenden Ende entgegen.

Mahdi Fleifel spannt dieses Netz der Ausweglosigkeit mal in dokumentarischem Realismus, mal in unaufdringlich-sanft stilisierten Gelb- und Ockertönen. TO A LAND UNKNOWN gibt jenen ein Gesicht und eine Stimme, die in heutigen politischen Debatten entmenschlicht werden. Der Film gibt endlich den notwendigen Raum für Empathie und stellt drängende Fragen nach der Willkür der Herkunft. Und danach, wie Menschen, die tagtäglich entwürdigt werden, zu Verzweiflungstaten getrieben werden.



Galerie