Tod in Venedig

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Tod in Venedig - 1971 Filmposter
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Der Komponist Gustav von Aschenbach befindet sich in einer künstlerischen und privaten Krise und reist nach Venedig, um sich zu erholen. Dort beobachtet er im Hotel den schönen Knaben Tadzio, stellt von dessen Anmut inspiriert grundsätzliche Überlegungen zur Natur des Schönen an sich an und verliebt sich immer mehr in den Jungen. Gefangen in Tagträumen und einer Schwärmerei, die nicht sein darf, verliert er sich immer weiter selbst, ignoriert auch den Ausbruch der Cholera in der Stadt und fügt sich in ein apathisch dahin dämmerndes Schicksal...

Thomas Manns Novelle handelte von einem gefeierten Schriftsteller (also von ihm selbst), Luchino Visconti macht aus ihm einen alternden und eher unverstandenen Komponisten mit deutlichen Zügen von Gustav Mahler (dessen Kompositionen entsprechend den Film begleiten). Diese Freiheit im Umgang mit einem literarischen Klassiker läutete ein völlig neues Verständnis der Literaturverfilmung ein und prägte viele folgende Filme. Überhaupt galt die Novelle vorher aufgrund ihrer Handlungsarmut als „unverfilmbar“. Visconti gelingt es, daraus einen unvergesslichen, modrig-nebligen Bewusstseinsstrom zu machen, der einen in seinen Sog zieht und gleichsam schlafwandeln lässt durch die Lagunenstadt mit ihrem ohnehin morbiden Charme.