Trio farfarello Auf Leopardis Spuren. Glücksuche im Lockdown.

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Farfarello - 2022
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Er gilt als einer der bedeutendsten italienischen Literaten und Philologen, der das menschliche Glück, angetrieben durch sein eigenes Schicksal, in Zweifel zieht. 
"Besser dran ist, wer erst gar nicht geboren wird, oder in der Wiege stirbt". 
Dieser Prolog aus seiner verfassten Schriftensammlung „Operette Morali“ reißt den Zuschauer aus der heilen Welt des inneren Gleichgewichts und katapultiert ihn kopfüber in den Kosmos der paneuropäischen Classic-Folk Band farfarello. Glück und Unglück waren zuletzt tatsächlich Wegbegleiter jener Band geworden, die 1980 von Mani Neumann und Ulli Brand im Rheinland gegründet wurde und 40 Jahre später alle Energien bündelt, um die Jubiläums-Tournee zu einem Gipfelsturm der Bandgeschichte zu machen.

Doch 2020 hat es in sich. Am 09. März schlägt Corona wie ein Komet mit seiner ganzen zerstörerischen Kraft mitten ins Herz aller Aktivitäten. Es ist jener Tag, an dem ein Alptraum die Regie übernimmt. In diesem Moment wird der Dokumentarfilmer Christoph Felder Zeuge einer Dynamik ungeahnter Ereignisse. Der Dokumentarfilm spürt hautnah den Mikrokosmos des Trios auf und zeigt, wie die Musiker das ganze Drama aus ihren Instrumenten schreien. Gleichsam führt das Drehbuch zur DNA der Figur Farfarello, jenem Abgesandten des Beelzebub, der seinem Gegenüber Glück verspricht, so denn er ihm seine Seele verkauft.
Es entsteht ein Film, dessen Dramaturgie dem vermeintlichen Schicksal ausgesetzt scheint. Auch wenn die Entwicklungen der bevorstehenden Monate unabsehbar sind, so sei eines gewiss: Es ist kein passives Erleiden der Wirklichkeit, sondern die Umkehr der Vorzeichen in den Aktivitätsmodus. Keine Tragödie ohne Komödie.
So wächst aus dem Vakuum der anfänglichen Lethargie ein neues Studioalbum: Die „Krönung“ wird in ihrer metaphorischen Doppeldeutigkeit zum Rettungsanker für die eigene Seele. Denn sie ist es, die sich ausschließlich aus der gelebten musikalischen Identität nährt. Mit diesem Statement nimmt der Film seine ganze Fahrt auf – aus der Unsicherheit dem Licht entgegen. Zwei Jahre lang hat Christoph Felder mit kreativer Linse die Geschichte der Band umgesetzt. Herausgekommen ist eine 90minütige Dokumentation, die nicht nur die Spurensuche nach dem Glück der Menschheit aufnimmt, sondern auch die Musiker, und insbesondere den Geigenvirtuosen Mani Neumann, mit zahlreichen Inside-Momenten näher bringt. Eingerahmt mit Interviews vieler Wegbegleiter und Zeitgenossen, lädt der Film zu einer intimen und lebhaften, bisweilen nachdenklichen Reise in die Welt farfarellos ein.

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