Unmoralische Geschichten

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Unmoralische Geschichten - 1974 Filmposter
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In den Siebzigern verführt ein Jüngling seine Cousine am Strand zu einem Fellatio-Experiment, im 19. Jahrhundert entdeckt ein zur Strafe eingesperrtes Mädchen durch ihre Hingabe zu Christus ihre Lust, im 17. Jahrhundert lädt eine Gräfin Jungfrauen zu Ausschweifungen ein, die in einem Blutbad im Wortsinne enden, und im 15. Jahrhundert feiert der Vatikan inzestuöse Orgien hinter Kirchenmauern: Willkommen in der tabulos erotischen Welt des Walerian Borowczyk!

Der bis ins Jahr 2010 in Deutschland indizierte Episodenfilm, von dem auch Borowczyks Meisterwerk „La Bête“ (1975) ursprünglich ein Teil sein sollte, gilt inzwischen selbst als Meilenstein des kunstvoll erotischen Kinos. Weit entfernt von den plumpen Kitschphantasien einer „Emmanuelle“ und den reißerischen Enthüllungen der deutschen „Report“-Filme begibt sich Borowczyk auf eine ernst gemeinte Suche nach dem revolutionären Potential des Animalischen quer durch die Jahrhunderte (und wurde dafür mit dem belgischen Prix de l’Âge d’or ausgezeichnet, benannt nach Buñuels gleichnamigen Skandalfilm). Seine Erotik ist die der Nahaufnahme, des knisternden Details, voyeuristisch auf die Spitze getrieben bis zum blanken Fetisch. Mit dabei, in ihrem einzigen schauspielerischen Auftritt: Picassos Tochter Paloma!