Verlorene Illusionen

7 Césars 2022

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Verlorene Illusionen - 2021
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Fake News, Influencer, Troll-Attacken - wer dachte, dies seien moderne Phänomene unserer Zeit, sollte sich diesen Film anschauen. Das Historiendrama, basierend auf dem gleichnamigen dreiteiligen Roman von Honoré Balzac, kommt erstaunlich modern daher und birgt die Erkenntnis: “Alles ist schon immer so gewesen, es erscheint nur in neuem Gewand.”

Im Mittelpunkt steht Lucien Chardon, dessen Vater eine kleine Druckerei in der Provinz betreibt. Lucien hat schriftstellerische Ambitionen. Diese werden gefördert von einer adligen verheirateten Mäzenin, mit der er ein Verhältnis hat. Als dieses zunehmend Unmut erregt, fliehen beide nach Paris, wo er bald auf sich allein gestellt ist. Schnell merkt er, dass Talent beileibe nicht ausreicht, um es zu etwas zu bringen. Alles ist in der Zeit der Restauration käuflich – vom künstlerischen bis zum wirtschaftlichen Erfolg. Als er den Boulevard-Journalisten Lousteau kennen lernt, erhält er Zugang zur Zeitungswelt. Bald ist seine spitze Feder gefürchtet wie die seiner Kollegen, die sich fürstlich dafür bezahlen lassen, positiv oder auch negativ über die neuesten literarischen Werke zu schreiben. Dies gilt nicht nur für die Literatur, sondern auch für das Theater, wo Stücke im Sturm angeheuerter Applaudierer oder Tomatenwerfer ein Riesenerfolg oder ein Megaflop werden können. Lucien steigt seine neue Macht schnell zu Kopf. Er schafft sich Feinde, denen er nicht gewachsen ist und landet wieder in der Provinz.

Giannolis Inszenierung ist erfrischend, scharfzüngig und bis in die Nebenrollen exzellent besetzt, allen voran Xavier Dolan als Luciens ärgster Rivale Nathan.

 

 

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