Vorhang auf für Cyrano

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Vorhang auf für Cyrano - 2018 Filmposter

"Vorhang auf für Cyrano" ist auch online verfügbar.

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Manchmal bedarf es eines Umwegs. Alexis Michalik träumte bereits Ende der 1990er Jahre von einem Film im Stil von “Shakespeare in Love” über die Entstehung des Stücks “Cyrano de Bergerac”, fand jedoch keinen Finanzier. Also brachte er seine Idee zunächst auf eine Theaterbühne und hatte damit einen solchen Erfolg, dass sich die Nachfrage für eine Verfilmung ganz von selbst ergab. Eine glückliche Fügung für das Kino, denn “Vorhang auf für Cyrano” überzeugt nicht nur durch eine prächtige Ausstattung, sondern auch mit einem pointierten Humor.

Sein letztes Stück war ein monumentaler Flop, nun jedoch versucht Edmond Rostand den bekannten Schauspieler Conston Coquelin für ein neues Stück zu begeistern. Nur hat Rostand noch gar keine Idee, die darüber hinausgehen würde, dass die Hauptfigur ein Mann mit deformiertem Gesicht, aber ein echter Haudegen ist. Rostand ist jedoch gut im Improvisieren und kann Coquelin von seiner Idee überzeugen. Der hat ohnehin Bedarf, da sein jüngstes Stück vorzeitig abgesetzt wurde. Entsprechend bleiben nur wenige Wochen, um „Cyrano de Bergerac“ zu schreiben und auch auf die Bühne zu bringen. Aber nach wie vor sucht Rostand nach Inspiration, die er schließlich um sich herum findet – bei seinem Freund Volny, für den er den romantischen Einflüsterer geben muss, damit der bei seiner angebeteten Jeanne landen kann.

Irrungen und Wirrungen sind vorprogrammiert, während im Theater das Chaos herrscht, Widrigkeiten und Hindernisse sich häufen, aber ein Mann seine Vision verwirklicht und ein unsterbliches Meisterwerk erschafft, das – wie man am Ende hört – im Lauf des letzten Jahrhunderts mehr als 20.000 Mal überall auf der Welt aufgeführt wurde. Die Geschichte von Cyrano de Bergerac kennt jeder, sie wurde in historischem, aber auch modernen Kontext mannigfaltig verfilmt. „Vorhang auf für Cyrano“ wirft nun einen locker-beschwingten Blick darauf, wie dieses Werk zum Leben erweckt wurde. Natürlich ist es pure Fiktion, der sich Alexis Michalik hier hingibt, aber wie schon beim Barden aus Stratford-upon-Avon, dem in „Shakespeare in Love“ ein ähnliches Denkmal gesetzt wurde, ist es hier auch der Wortwitz und die auf hohem Niveau funktionierende Situationskomik, die dafür sorgt, dass fast zwei Stunden Laufzeit wie im Fluge vergehen. Das Stück ist eine Tragödie mit komischen Elementen, der Film ganz und gar Komödie. Aber auf die große Dramatik wollte Michalik dennoch nicht verzichten. Er zeigt Schlüsselmomente des Stückes, für das Ende mit Cyranos tragischem Abgang verlässt er jedoch die Bühne. Diese Szene wurde im Kreuzgang eines Klosters gedreht und erlangt so eine Wirklichkeit, die sinnbildlich auch dafür steht, wie lebendig Theater für das Publikum werden kann, wenn es wie „Cyrano de Bergerac“ nur mitreißend genug ist. „Vorhang auf für Cyrano“ ist ein schneller, verspielter, höchst vergnüglicher Film, der nicht nur eines der größten Stücke aller Zeiten, sondern auch das Theater selbst zelebriert.