Weißer, weißer Tag

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Weißer, weißer Tag - 2019 Filmposter
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Wie hinein gestanzt wirkt das Haus in der unwirtlichen Landschaft Islands, das der beurlaubte Polizeikommissar Ingimundur dort für die Familie seiner Tochter renoviert, wohl auch um sich vom tragischen Tod seiner Frau abzulenken. Als er Hinweise findet, dass seine Frau nicht nur ihn geliebt hat, gerät seine Gefühlswelt aus den Fugen. In seiner Langsamkeit fast meditativ, gerät "Weißer, weißer Tag" zu einem intensiven Psychogramm eines Mannes, der lernen muss Trauer zu empfinden.

Die Landschaft und das Wetter nehmen im Film ähnlich viel Platz ein wie der Protagonist und seine Gefühle. Sie spiegeln sozusagen seine Empfindungen und werden in statischen, wunderbar fotografierten und choreographierten Sequenzen eingefangen. Zu Beginn untermalen sphärische Klänge das Geschehen bis Leonard Cohens Song „Memories“ so etwas wie Erlösung verspricht. Oft sind die Bilder kadriert, alte Videoaufnahmen und eine seltsame TV-Kindershow laufen im Fernsehen wie ein Tor in eine andere Welt. Eine düster-mysteriöse Stimmung durchzieht den gesamten Film und der isländische Darsteller Ingvar E. Sigurðsson gibt seiner Rolle durch reduziertes, aber nuanciertes Spiel menschliche Tiefe und zieht den Zuschauer damit in seinen Bann.