Weißes Rauschen

Eröffnungsfilm, Venedig 2022

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Weißes Rauschen - 2022
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Nach dem Roman von Don DeLillo versucht Noah Baumbach uns das Chaos des Lebens zu erklären. Die Gladneys, eine exemplarische amerikanische Familie mit vier Kindern, fühlt sich am sichersten im Supermarkt, insbesondere wenn alle Regale gut gefüllt sind. Dass diese Sicherheit auch trügerisch sein kann, erfährt Vater Jack (Adam Driver) im Laufe des Films gleich mehrfach.

Baumbach wechselt dabei laufend die Genres. Was als harmloser Familienfilm beginnt, verändert sich zum Katastrophenfilm, als ein LKW bei einem Unfall mit einem Gefahrguttransport eine Katastrophe verursacht. Die anschließende Flucht vor einer ominösen giftigen Wolke nimmt splatterhafte Züge an. Von Panik getrieben laufen alle durcheinander, überfahren sich gegenseitig mit ihren Autos – das Chaos ist perfekt.  Doch Baumbach hält weitere verstörende Episoden bereit. Die Tablettensucht der Mutter entpuppt sich als Folge eines Pharmaskandals für den Jack blutige Rache übt. Am Ende ist die ganze Familie wieder zuhause vereint und streift in bester Laune durch den gut gefüllten Supermarkt. Die Welt scheint wieder die alte zu sein, doch Baumbach hat uns zweieinhalb Stunden vorgeführt, an welch dünnem Faden unser Glück hängt. Wenn er reißt, herrscht Chaos, das er wie das weiße Rauschen eines Fernsehers ohne Empfang beschreibt. Hier überlagert sich das visuelle mit dem auditiven Chaos und vermittelt uns einen beängstigenden Eindruck von einer aus der Bahn geratenen Welt. 



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