Mit Komödien über gestresste Paarbeziehungen kennt sich Regisseur Rainer Kaufmann aus. So zuletzt in UND WER NIMMT DEN HUND?, in denen sich Martina Gedeck und Ulrich Tukur in wunderbar scharfzüngigen Dialogen fetzten. Diesmal sind es Senta Berger und Günther Maria Halmer, deren Ehe durch ständige Sticheleien und gegenseitige Vorwürfe kriselt – bis ein unerwartetes Geburtstagsgeschenk neue Impulse gibt.

Marianne und Günter sind über 50 Jahre lang verheiratet. In ihrem Häuschen am Stadtrand von München haben sie sich gemütlich eingerichtet, die Kinder leben ihr eigenes Leben und der Alltag fließt ohne große Höhepunkte dahin. Doch das Alter hat seine Spuren hinterlassen, nicht nur beim inzwischen renovierungsbedürftigen Eigenheim, sondern auch bei den beiden Protagonisten.
Günter schafft die Einkäufe nicht mehr ohne Trolley und ist vergesslich, und auch Mariannes Gedächtnis funktioniert nicht immer zuverlässig, was sie natürlich nicht zugeben würde und zu herrlichen ebenso bissigen wie komischen Disputen mit ihrem Ehemann führt. Der Haussegen hängt besonders schief, als Günter vermeintlich den gemeinsamen Hochzeitstag vergisst, für den Marianne eigens Günters Lieblingskuchen gebacken hat.

Doch auch Günter hat für sie eine ganz besondere Überraschung. Sein Freund Heinz hat ihm ein neues Medikament besorgt, das für einen kurzen Zeitraum verschüttete Erinnerungen zurückholen soll. Marianne ist skeptisch, doch als beide schließlich das angebliche Wundermittel ausprobieren, funktioniert es und sie begeben sich auf eine Reise in die Höhen, aber auch Tiefen ihres gemeinsamen Lebens, die überraschende Erkenntnisse bringen.

Eine warmherzige, wunderbar gespielte Komödie um den Wert von Erinnerungen, die Lebensweisheiten ohne pädagogischen Zeigefinger zu vermitteln vermag. Der Aufruf, aus dem Alltagstrott auszubrechen, um neue Erfahrungen zu machen und damit neue Erinnerungen zu schaffen – auch Fehler zu machen, aus denen wir lernen können – zielt nicht nur auf die Generation 80+. Sie ist für alle Generationen wertvoll.