Yesterday

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Yesterday - 2019 Filmposter
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Eine Welt ohne die Beatles – ohne John, Paul, George, Ringo und ihre Songs – eigentlich unvorstellbar! Doch der Regiestar Danny Boyle („Slumdog Millionaire“) und sein Drehbuchautor Richard Curtis („Notting Hill“) nehmen genau dieses Thema und wirbeln es gründlich durcheinander. Das Ergebnis ist ein zauberhafter und absolut sommerhit-verdächtiger Musikfilm in bester britischer Komödientradition. Richtig schön!

Jack Malik ist ein zwar begeisterter, aber leider vollkommen erfolgloser Musiker, der von der großen Karriere träumt, aber stattdessen auf Kindergeburtstagen oder in leeren Festzelten spielt. Seine beste Freundin, die Lehrerin Ellie, kann an Jacks Misere nichts ändern, obwohl sie alles tut, um ihm zu helfen. Sie ist seine Managerin, Chauffeur und Roadie in einer Person. Nach einem besonders deprimierenden Auftritt beschließt Jack, sich komplett von der Bühne zurückzuziehen. Auf dem Heimweg wird er infolge eines plötzlichen weltweiten Stromausfalls von einem Bus erfasst und durch die Luft geschleudert. Schwer verletzt erwacht er im Krankenhaus. Als er wieder halbwegs fit ist, greift Jack bei einem Treffen mit seiner alten Clique zur Gitarre und singt „Yesterday“. Dabei erfährt er, dass er offenbar der einzige ist, der sich an die Beatles erinnert. Alle bewundern den Klassiker als neues Werk von Jack. Und tatsächlich ergeben Jacks Recherchen: Die Fab Four sind nicht nur aus Google verschwunden, sondern aus dem kollektiven Gedächtnis der gesamten Welt. Jack erkennt seine Chance und versucht es noch einmal mit der Musik, diesmal mit den Songs der Beatles statt mit seinen eigenen. Die meisten Texte kennt er aus dem FF, und tatsächlich: Es dauert nicht lange, und man wird auf Jack aufmerksam.

Sogar Ed Sheeran, der berühmte Singer/Songwriter, will ihn kennenlernen. Er nimmt Jack kurzerhand auf seiner Tournee mit und bringt ihn nach Los Angeles, wo er die sehr energische und sehr geldgierige Managerin Debra Hammer kennenlernt. Sie macht aus ihm in Windeseile einen Weltstar. Doch je größer Jacks Erfolge werden, desto mehr plagt ihn sein schlechtes Gewissen, weil er die genialen Songs der Beatles als seine eigenen ausgibt. Außerdem fehlt ihm Ellie. Und dann ist da noch das kleine gelbe Unterseeboot, das ihm immer öfter begegnet.

Richard Curtis, dem so großartige Filme wie „4 Hochzeiten und ein Todesfall“, „Notting Hill“ und „Tatsächlich Liebe“ zu verdanken sind, hat ein hinreißendes Märchen geschrieben, eine gelungene Mischung aus Rom-Com und Musical. Dafür hat er tief in die Autoren-Trickkiste gegriffen und viele coole Schlenker eingebaut – und natürlich jede Menge Beatles-Songs, die in manchmal überraschenden neuen Arrangements den gesamten Film begleiten. Curtis spielt souverän mit Versatzstücken aus seinen Filmen und zitiert sich manchmal selbst, was auch für die Liebesgeschichte zwischen Jack und Ellie gilt, die ein wenig an „Notting Hill“ erinnert. Doch im Vordergrund steht die wunderbar absurde Grundidee, dass die Beatles und ihre Musik plötzlich vergessen sind – wie übrigens auch einige andere kulturelle Errungenschaften. Das alles ist hübsch ausgedacht und bietet neben tollen Dialogen jede Menge Situationskomik.

Der britische Regiestar Danny Boyle (u. a. „Slumdog Millionär“) inszeniert den opulent ausgestatteten Film mit viel Tempo und findet brillant komponierte Bilder und eine vor allem in den Songs oft extrem gelöste Stimmung, die stark an die Swinging Sixties erinnert. Am Ende heißt es „All you need is Love“, und diese größte aller Beatles-Hymnen setzt den gelungenen Schlusspunkt hinter einen Gute-Laune-Film der Extraklasse.