Tokyo Drifter Der Mann aus Tokio
Japan | 1966 | FSK 12
Nippon Connection 2020

Nach einer langen Reihe billiger, wie am Fließband gedrehter Yakuza-Filme für die Produktionsgesellschaft Nikkatsu begann der Regisseur Seijun SUZUKI, mit den stilistischen Mitteln der Darstellung zu experimentieren. Den Höhepunkt dieser Schaffensphase stellt TOKYO DRIFTER von 1966 dar, ein in seinen Dekors hochgradig stilisierter Gangsterfilm mit ballettartigen Actionszenen und in popbunten Farben.
Auf der Flucht vor seiner kriminellen Vergangenheit wird der Nachwuchsschurke Tetsu zum titelgebenden „Tokyo Drifter“, als er ziellos durch den winterlichen Norden Japans zieht: Yakuza-Boss Otsuka, dem Tetsu einst die Gefolgschaft verweigerte, hat noch eine Rechnung mit ihm zu begleichen …
Tetsu ist ein Yakuza, dessen Syndikat nicht mehr existiert. Er zieht sich mit seinem Boss Kurata aus Tokio zurück, doch die Stadt holt sie ein. Denn der feindliche Yakuzaboss Otsuka will Tetsu tot sehen und setzt seinen besten Killer „Viper“ (Tamio Kawaji) auf ihn an. Ohne Rückhalt im eigenen Syndikat beginnt für den Drifter eine tödliche Wanderung…
TOKYO DRIFTER ist neben BRANDED TO KILL bekannt als der Film, auf dem Seijun Suzukis Ruf als begnadeter Stilist des Kinos beruht. Suzuki fängt seine Geschichte des moralischen Konflikts zwischen Ehre und Überleben in einer Zwischenwelt des Künstlichen ein. Seine exzentrischen Farbkompositionen und surrealen Perspektiven , die man nicht vergisst, machen TOKYO DRIFTER zu einer Gangster-Ballade, in der Regisseur Seijun Suzuki den moralischen Konflikt zwischen Ehre und Überleben einfängt.
Ein Juwel inmitten der Massenproduktionen des japanischen Yakuzafilms der 60er Jahre.


