Am 22.11.24 war Filmemacher Kazuhiro Soda zu Gast im Bambi, um seinen neuen Film DIE KATZEN VOM GOKOGU-SCHREIN vorzustellen. Dem begeisterten Publikum erklärte er schon vor dem Film sein Konzept des “beobachtenden Films” (Observational Film), bei dem er sich an seine eigenen “10 Gebote” hält: u.a. ohne vorgefasste Absicht ans Objekt seines Films heranzugehen und sich viel mehr von der Realität überraschen zu lassen – die Geschichte, die sein Film erzählt, ergibt sich erst am Schneidetisch. DIE KATZEN VOM GOKOGU-SCHREIN ist bereits der zehnte Film, den er nach diesem Verfahren fertig gestellt hat. Über den Schrein und seine Katzen stolperte er, als er mit seiner Lebensgefährtin nach 17 Jahren in New York auf der Suche nach Nähe zur Natur ins kleine japanische Dorf Ushimado (44 Haushalte) zog. Inzwischen, ein Jahr nach dem Dreh, hat sich bereits viel verändert, es sind kaum noch Katzen dort. Darin sieht Soda eine der Hauptfunktionen des Dokumentarfilms: zeitlich begrenzte Phänomene festzuhalten als Momentaufnahme für die Nachwelt. Gleichzeitig ist es ihm wichtig, auch wenn er so wenig wie möglich auf die gezeigte Wirklichkeit einwirken will, sich selbst als Subjekt der Wahrnehmung mit zu thematisieren, denn Objektivität gibt es nicht: Es ist immer nur seine Sichtweise auf die Dinge, die er festhalten kann. Ein spannendes Gespräch übers Filmemachen. Mehr zu Kazuhiro Sodas Ansätzen findet sich auf seiner Website (klick).
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