Am 25.01.25 waren Regisseur Benjamin Pfohl und Darsteller Andreas Döhler zu Gast im Metropol, um ihren Film JUPITER vorzustellen. Nach auffällig langem Applaus erklärte Pfohl dem Publikum, dass es ihm bei seinem ersten Kinofilm darum ging, anhand einer fiktiven Sekte von den sehr realen Mechanismen zu erzählen, die ganz normale Menschen dazu bringen, sich zu radikalisieren. Tatsächlich basieren die Reden des Gurus, der im Film von Ulrich Matthes gespielt wird, auf denen des rechtsextremen AfD-Politikers Björn Höcke, während die Inhalte seiner Jupiter-Sekte inspiriert sind von nicht weniger verrückten Verschwörungstheorien, wie sie seit der Pandemie im Internet immer mehr Zulauf finden (etwa die, dass insgeheim Reptilienmenschen die Strippen ziehen). Auf die bei allen oberflächlichen Unterschieden thematische Verwandtschaft mit dem Film RABIA angesprochen, der in dieser Woche ebenfalls bei uns Premiere feierte, zeigte sich Pfohl sehr einverstanden: Es wäre eben eines der Themen unserer Zeit, radikale Verführer seien überall auf dem Vormarsch, ob nun von der AfD, dem IS oder Donald Trump. Was ihn interessiere, sei die Frage, was die Menschen in ihre Arme treibt. Döhler, der im Film den Vater spielt, ergänzte, dass er das hier ganz nachvollziehbar dargestellt findet: Am Anfang stünde die Überforderung der Mutter, die sich mit ihrem behinderten Sohn von den Behörden allein gelassen fühle. Dann setze sie den Vater unter Druck, sich die Sekte doch wenigstens einmal anzuschauen. “Und irgendwann entwickelt das so eine Eigendynamik, aus der man nicht mehr rauskommt.”
Jupiter: Premiere im Metropol











