Der experimentelle Dokumentarfilm OLFAS TÖCHTER der tunesischen Filmemacherin Khaouter Ben Hania erzählt von einer alleinerziehenden Mutter von vier Töchtern, von denen zwei die Familie im Teenageralter verließen, um sich in Libyen der Terrororganisation IS anzuschließen. Wie es dazu kommen konnte, versucht Olfa zusammen mit ihren verbliebenen Töchtern Eya und Tayssir im Film vor laufender Kamera zu rekonstruieren. Am 21.01.2024 waren alle drei bei uns im Metropol zu Gast, um nach der Vorstellung Fragen zu beantworten. In einem sehr emotionalen Gespräch erklärten sie, dass der Film für sie nicht nur ein Mittel zur Aufarbeitung ihrer Traumata war, sondern auch ganz konkret mit der Hoffnung verbunden ist, dass ihnen irgendjemand da draußen, der ihn sieht helfen könnte, die verlorenen Mädchen wieder nach Hause zu holen. Diese sitzen seit fast zehn Jahren in Libyen im Gefängnis, stehen aber im telefonischen Kontakt zur Familie und bereuen ihre Entscheidung von damals inzwischen sehr. Der deutsche Filmverleih Rapid Eye Movies bot spontan an, zu vermitteln, falls irgendjemand helfen möchte (und zum Verleih vermitteln gerne wir). Olfa und ihre verbliebenen zwei Töchter sind noch eine Woche in Deutschland auf Tour und fliegen dann wieder nach Hause. Der Film ist inzwischen für den Dokumentarfilm-Oscar nominiert.
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