Die beiden spielen ein getrennt lebendes Paar, das zehn Jahre nach dem Unfalltod ihres Kindes, sich auf dem Friedhof wieder trifft. Das Wiedersehen weckt lange unterdrückte Gefühle wie Wut und Schmerz über den Verlust, aber auch die ehemalige Vertrautheit und Zuneigung wird spürbar.
Als Vorlage für den Film diente Désirée Nosbusch das Theaterstück „Gift – Eine Ehegeschichte“ von Lot Vekemans. Beide standen nach der Vorstellung für ein Gespräch mit dem Publikum zur Verfügung. Die Regisseurin hatte selbst schon vor 13 Jahren die Hauptrolle in der Theaterfassung gespielt und seitdem hat sie das Stück nicht mehr los gelassen. Warum das so war, hat sie erst später erkannt. Auch ihre Eltern verloren zwei Kinder, und die gemeinsame Trauer fiel ihnen schwer, gesprochen wurde darüber nie. „Wenn meine Eltern gefragt wurden, wie viele Kinder sie haben, sagte meine Vater immer ‚Zwei‘ und meine Mutter sagte ‚Vier‘. Ich habe durch das Stück begriffen, dass jeder für sich auf seine eigene Art einen solchen Verlust verarbeitet und eine gemeinsame Trauer oft nicht möglich ist“, so Désirée im Interview.
Auch Darsteller Tim Roth hatte kurz nach dem Dreh einen schweren Verlust zu verarbeiten: den Tod seines Sohnes, der während der Dreharbeiten an Krebs erkrankte. Doch absagen wollte er das Projekt nicht. Dass die Realisierung ihres Herzensprojekts mehr als ein Jahrzehnt gedauert hat, ist auch dem ernsten Thema geschuldet. „Sammeln Sie mal Geld für ein Projekt, bei dem zwei Schauspieler 80 Minuten auf einem Friedhof darüber reden, dass sie ihr Kind verloren haben“, scherzte Désirée bei der Diskussionsrunde. „Doch schließlich hat es geklappt und ich habe sogar einen Verleih gefunden, der ihn ins Kino bringt. Ich bin total glücklich und hoffe, dass er auch beim Publikum gut ankommt.“
Das tat er. Nach einem herzlichen und langen Applaus stellten sich die Regisseurin und Drehbuchautorin noch den Fragen der Besucherinnen und Besucher, darunter auch Schauspieler und Leiter des Theaters an der Kö, René Heinersdorff.
Hier ein Interview in der Rheinischen Post, das Kultur-Redakteur Philipp Holstein im Foyer führte: