Am 29.09.24 waren Regisseur Tuna Kaptan und Hauptdarsteller Peter Schneider zu Gast im Metropol, um ihren neuen Film ROHBAU vorzustellen. Kaptan, der ursprünglich vom Dokumentarfilm kommt und dessen erster langer Spielfilm dies ist, betonte, dass ihm beim Erzählen einer fiktiven Geschichte dennoch der reale soziale Kontext, die gesellschaftliche Relevanz sehr wichtig ist, wie hier die Realität der albanischen Schwarzarbeiter. Gleichzeitig war es ihm aber wichtig, eine gute poetische Geschichte zu erzählen, getragen von zwei starken Figuren und ihrem Verhältnis zueinander. Das Gleichgewicht aus beidem herzustellen, darin bestand für ihn die wesentliche Herausforderung. Für die Rolle des Mädchens Irsa wurde ein Mädchen ohne schauspielerische Erfahrung in Albanien gecastet, woraus sich beim fünfwöchigen Dreh in Deutschland, fernab ihrer Heimat und Familie, ein zusätzlicher Realismus ergab, der ihrer Figur noch mehr Glaubwürdigkeit verlieh. Hauptdarsteller Peter Schneider war begeistert von der Arbeit mit dem Mädchen und freute sich daneben sehr, im Gespräch mit dem Publikum festzustellen, dass seine Figur, angelegt als Antiheld und beladen mit nicht unwesentlicher Schuld, dennoch viele Sympathien wecken konnte: Genau darauf hatte er es bei seiner Verkörperung abgesehen. Schließlich verriet Kaptan, dass er vorerst beim Spielfilm bleiben will und bereits an seinem nächsten arbeitet: einer teils autobiografischen schwarzen Komödie über ein Ex-Ehepaar mit türkischen Wurzeln, das vom Schicksal nach Jahren wieder miteinander konfrontiert wird.
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